Jüchen Naturschützer planen ersten Frühjahrsputz

Jüchen · Zwischen Jüchen, Garzweiler und Herberath werden "Bund" und "Nabu" Müll sammeln. Das Naturkunstprojekt soll hergerichtet werden.

 Luzie Fehrenbacher (l.) und Heike Fehrholz ärgern sich über Müll und organisieren den ersten Frühjahrsputz in Jüchens grüner Lunge.

Luzie Fehrenbacher (l.) und Heike Fehrholz ärgern sich über Müll und organisieren den ersten Frühjahrsputz in Jüchens grüner Lunge.

Foto: L. berns

Wenn Heike Fehrholz einen Spaziergang durch Jüchen macht, dann ärgert sich die 47-Jährige oft: Verpackungen, Getränkedosen, Flaschen, Scherben und anderer Unrat fallen ihr auf Straßen, Wegen oder in Grünflächen auf. "Die Vermüllung nimmt zu." Dagegen will sie etwas unternehmen. Fehrholz, die seit 18 Monaten zur Jüchener Ortsgruppe des "Naturschutzbundes" (Nabu) gehört, will zwischen Jüchen, Garzweiler und Herberath sauber machen.

Eine Idee, die Luzie Fehrenbacher, der Vorsitzenden der Jüchener "Bund"-Gruppe, gefiel. Das Ergebnis: Die beiden Naturschutzorganisationen rufen zum Frühjahrsputz am Samstag, 7. März, auf. Los geht's um 11 Uhr. "Es ist das erste Mal, dass wir so etwas gemeinsam organisieren", sagt Fehrenbacher.

Der Frühjahrsputz hat in einigen Jüchener Dörfern Tradition: Regelmäßig organisieren ihn etwa die Bürgerschützen aus Bedburdyck/Stessen oder Dorfgemeinschaft und Geselligkeitsverein in Wallrath.

Auch Luzie Fehrenbacher hat sich bereits oft über achtlos entsorgten Abfall geärgert - etwa bei der Kastanienlaub-Sammelaktion in Aldenhoven. Regelmäßig suchen die Naturschützer das Laub von Kastanien zusammen, denn dies ist die einzige Möglichkeit, die schädliche Miniermotte zu bekämpfen. "Auch in Hochneukirch findet man zahlreiche Beispiele für Vermüllung", meint die promovierte Biologin. Was beide Naturschützerinnen anspornt, ist der Aspekt des Umweltschutzes: "Die Vermüllung ist ja nicht nur sehr hässlich, sondern sie stellt auch eine echte Gefahr für Menschen und Tier dar."

Deshalb wollen sie gemeinsam etwas für Jüchens grüne Lunge erreichen. Denn dieses Gebiet würde nicht nur Jüchener jeden Alters zum Spazieren oder Spielen einladen, sondern auch vielen Pflanzenarten und Tieren Lebensraum bieten. "Die Tierkinder 2015 sollen eine saubere Kinderstube vorfinden", erklärt Heike Fehrholz mit einem Lächeln. In zwei Stunden wollen die Naturschützer mit Greifern und Müllsäcken möglichst viel Unrat einsammeln. Treffpunkt ist das Schulzentrum.

Dort will sich der "Bund" besonders um das vor neun Monaten angelegte Naturkunstprojekt kümmern. Dafür sieht Luzie Fehrenbacher Handlungsbedarf. "Wir müssen dort aufräumen. Auch der Weg zwischen den einzelnen Kunstwerken sollte besser erkennbar sein." Die Naturschützerin will zudem das Gespräch mit der Künstlergruppe Judith Dielämmer aufnehmen und mit den Künstlern über die Zukunft ihrer Werke sprechen.

Jürgen Holitschke, der zu den Initiatoren der Landart-Aktion zählt, betont dabei deren natürlichen Charakter: "Das ist nichts, was sofort fertig ist, sondern es muss erst mit der Zeit wachsen." Innerhalb der Künstlergruppe soll jetzt auch über das Projekt gesprochen werden. Jeder Künstler soll sich überlegen, was mit seinem Beitrag geschehen soll - ob er entsorgt wird und wieder instandgesetzt.

(NGZ)
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