Jüchen Neue Kita mit Montessori-Leitsätzen

Jüchen · Neue Kita in Otzenrath: Bei der Eröffnung gestern ging Leiterin Johanna Holdt auch auf das Pädagogikkonzept ein. Bis zum Sommer soll die Zahl der Kinder dort auf 40 steigen. Die Kindertagesstätte kann noch erweitert werden.

Pünktlich zur offiziellen Eröffnung der neuen Kita an der Bahnstraße im Ortsteil Otzenrath sind die letzten Handwerker fertig geworden. Alle Arbeiten sind soweit erledigt - jetzt fehlt nur noch der Rollrasen im Garten der Einrichtung. "Den Rasen konnten wir wegen des Wetters bisher nicht verlegen lassen", sagte Bürgermeister Harald Zillikens gestern Mittag in seiner Eröffnungsrede. Trotz des noch fehlenden Grüns: Die Kita kann sich sehen lassen. Große, helle Räume bieten genügend Platz für die Kinder, die dort nach den Leitsätzen der Montessori-Pädagogik betreut werden sollen. "Jeden Monat kommen neue Kinder zu uns. Bisher sind es 30. Wir rechnen damit, dass es bis zum Sommer 40 Kinder sein werden", erzählt Erzieherin Johanna Holdt, die als Leiterin an der Spitze des Kita-Teams steht.

Was es genau mit dem Montessori-Konzept auf sich hat? "Ein Leitsatz dieser Form der Pädagogik lautet ,Hilf mir, es selbst zu tun.'", sagt Holdt. Die Kleinen sollten früh selbstständig werden und an den Dingen lernen, die sie im normalen Alltag umgeben. Mit der neuen Kita in Otzenrath gibt es jetzt bereits zwei Kitas im Gemeindegebiet, die sich an der Montessori-Pädagogik orientieren: Johanna Holdt selbst hat in den vergangenen zehn Jahren in der Kita in Stessen gearbeitet, wo sie auch das sogenannte Montessori-Diplom erlangte.

Mit der 687 Quadratmeter großen Kita in Otzenrath, die derzeit aus drei Gruppen besteht, theoretisch aber noch um bis zu zwei weitere Gruppen ergänzt werden könnte, reagiert die Gemeinde Jüchen auf einen Kapazitätsengpass, der sich bereits vor zwei Jahren abgezeichnet hatte. Vom Startschuss der Bauarbeiten bis zur Fertigstellung der Einrichtung sind gerade einmal elf Monate vergangen - laut Architekt Heinz Berger habe es beim Bau keine nennenswerten Probleme gegeben. "Jede Gruppe verfügt über einen eigenen Ruheraum, einen Wickelraum und sanitäre Anlagen", sagte der Architekt. Zusätzlich gibt es in dem Gebäude einen größeren Gruppenraum, in dem Kinder viel Platz für Bewegung haben.

Interessant: Bei der Kita Otzenrath handelt sich um eine Dublette. Für den Bau des knapp zwei Millionen Euro teuren Gebäudes konnte die Gemeinde Jüchen auf Erfahrungswerte aus der Gemeinde Rommerskirchen zurückgreifen, wo jüngst eine bauähnliche Kita errichtet worden ist. "Dadurch ging die Planung sehr schnell", sagte Bürgermeister Harald Zillikens, der von einer guten Zusammenarbeit sprach und auch betonte, dass der Kostenplan eingehalten werden konnte.

Im Sommer soll parallel zur Zahl der betreuten Kinder - das kleinste Kind ist gerade einmal neun Monate alt - die Zahl der Erzieher in der Kindertagesstätte aufgestockt werden. "Maximal 55 Kinder können wir in unseren drei Gruppen betreuen", erzählt Leiterin Johanna Holdt. Danach müsse man über eine Erweiterung nachdenken. Mit Blick auf die vielen jungen Familien, die nach Otzenrath ziehen, könnte eine Erweiterung der Kita tatsächlich bald Thema werden.

(cka)
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