Jüchen Neue Stolpersteine verlegt

Jüchen · In Bedburdyck, nicht wie zunächst geplant, an der Schlossstraße, wurde am Montag der erste von insgesamt 24 weiteren Stolpersteinen in Jüchen verlegt. Diese Mahnmale sollen an die jüdischen Mitbürger erinnern, die von den Nationalsozialisten ermordet worden sind, oder vor dem Terror ins Ausland flüchten konnten.

 Realschüler lasen Texte zu den neuen Stolpersteinen.

Realschüler lasen Texte zu den neuen Stolpersteinen.

Foto: Lothar Berns

Der Künstler Gunter Demnig verlegte gestern bei nasskaltem Winterwetter mit etwas Schnee wieder eigenhändig die von ihm und seinem Team gefertigten Stolpersteine. Realschüler lasen an jeder Station Texte vor zu den Personen und ihrer Geschichte, die die ehemalige Realschullehrerin Monika Streger zusammengestellt hatte. Streger sucht nun auch Pflegepaten für die Stolpersteine. Denn die Realschule, die bislang das Projekt begleitet hatte, läuft bekanntlich zugunsten der Gesamtschule aus.

Demnig hat bereits in 1099 Orten in Deutschland und in 20 Ländern Europas Stolpersteine verlegt. Sein Credo aus dem Talmud lautet: "Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist." Demnig wurde 1947 in Berlin geboren, der freischaffende Künstler und ehemalige Kunstlehrer lebt in Köln und hat 1997 mit der Verlegung der Stolpersteine begonnen. Bis 2011 wurde er 13 Mal ausgezeichnet. Demnig versucht, trotz seines fortgeschrittenen Alters, die Steine fast immer noch selbst zu verlegen.

(gt)
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