Jüchen Neues Flüchtlingshaus ist bezugsfertig

Jüchen · Anfang März ziehen die ersten Familien in das neue Flüchtlingshaus an der Jülicher Straße ein. Das Gebäude ist zwar maximal für 120 Personen ausgelegt. Es soll aber nicht voll belegt werden. Zunächst ziehen nur 36 Flüchtlinge ein.

 Auch Kinderbetten stehen in dem neuen Flüchtlingshaus an der Jülicher Straße bereit. Anfang März ziehen dort die ersten sechs Familien ein.

Auch Kinderbetten stehen in dem neuen Flüchtlingshaus an der Jülicher Straße bereit. Anfang März ziehen dort die ersten sechs Familien ein.

Foto: Lothar Berns

Zeitlich leicht verzögert kann die Gemeinde Jüchen nun Anfang März die ersten Flüchtlinge in die neue Unterkunft an der Jülicher Straße 36 einziehen lassen. Ursprünglich sollte das Haus bereits Ende Januar bezugsfertig sein. Für maximal 120 Personen ist der mehrstöckige Bau ausgelegt, der für knapp 1,6 Millionen Euro entstanden ist. Er soll aber nicht voll belegt werden. So ziehen zunächst nur sechs Familien mit 13 Erwachsenen und zehn Kindern, ein Jugendlicher mit seinem erwachsenen Bruder und erwachsenen Cousin sowie zwölf alleinstehende Männer in das Haus ein.

Damit kann die Gemeinde die Unterkünfte an der Wilhelmstraße 8 und an der Wickrather Straße 61 aufgeben. Die Unterkunft Wickrather Straße 61 soll allerdings wieder für Obdachlose genutzt werden. Die Fertigstellung der neuen Unterkunft an der Jülicher Straße ermöglicht eine Entzerrung der bisherigen Belegung und die Kündigung angemieteter Wohnungen, wobei für eine Zuweisung weiterer Personen Reservewohnungen vorgehalten werden. Die Verwaltung kündigt daher zunächst in einem ersten Schritt zehn Wohnungen, die derzeit nicht mehr benötigt werden. Oberstes Ziel bei der geplanten Belegung der Unterkunft sei die Sozialverträglichkeit. Eine ausgewogene Mischung aus verschiedenen Nationen, Familien und Alleinreisenden sei notwendig und angestrebt, um Problem- und Konflikthäufungen zu vermeiden, teilt die Verwaltung mit. Deshalb werden auch ein Sozialarbeiter und ein Hausmeister ihre Büros in dem Haus an der Jülicher Straße beziehen.

Ebenso wichtig wie die Unterbringung der Flüchtlinge ist der Gemeinde Jüchen auch deren Integration. Deshalb fördert sie das Deutschlernen vorrangig, und die Integrationsstelle der Gemeinde bietet in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Akteuren diverse Sprachkurse an. Im Februar sind in Kooperation mit der Volkshochschule Grevenbroich zwei Intensivdeutschkurse, jeweils für Anfänger und Fortgeschrittene, in der Realschule gestartet. Es schließen sich ab März weitere Deutschkurse an, die durch die Volkshochschule Grevenbroich für die Gemeinde kostenfrei als Aufbaukurse angeboten werden.

In Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz Grevenbroich startet im April ein zweimal wöchentlich ausgerichteter niederschwelliger Deutschkursus im Haus Katz. Dieser Kursus ist für Flüchtlinge vorgesehen, die zusätzlich an den Arbeitsgelegenheiten des Sozialamtes teilnehmen möchten oder auf einer Warteliste für künftige Intensivsprachkurse stehen. Außerdem bieten Ehrenamtler in Jüchen, Kelzenberg, Priesterath, Bedburdyck, Damm und Hochneukirch weitere Deutschkurse an.

Flüchtlinge, die bereits verständliches Deutsch sprechen, werden von der Integrationsstelle in verschiedene Berufsförderzentren geschickt, in denen sie an einer Basisqualifizierung teilnehmen. Dort erhalten sie eine berufsbezogene Sprachförderung, eine praxisnahe Berufsorientierung sowie ein Bewerbungstraining.

(NGZ)
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