Jüchen Neues Mergelloch am Spielplatz in Holz

Jüchen · Am Kunstrasenplatz in Hochneukirch ist soeben ein 50 Kubikmeter großes Mergelloch verfüllt wurden. Jetzt brach in Holz ein neues auf. Wie tief es ist, müssen Gutachter klären. Das Problem: Mergellöcher können überall auftreten.

 Am Kunstrasenplatz in Hochneukirch wurde soeben ein 50 Kubikmeter tiefes Mergelloch verfüllt - jetzt trat ein neues am Kinderspielplatz in Holz auf. Ein Gutachter wird es jetzt untersuchen.

Am Kunstrasenplatz in Hochneukirch wurde soeben ein 50 Kubikmeter tiefes Mergelloch verfüllt - jetzt trat ein neues am Kinderspielplatz in Holz auf. Ein Gutachter wird es jetzt untersuchen.

Foto: L. berns

Kinder, die das warme Wetter auf dem Spielplatz in Holz nutzen wollen, müssen sich nach einer Alternative umschauen: Das Areal an der Haupt-/Augustastraße ist zurzeit gesperrt: "Dort ist ein Mergelloch aufgetreten. Wir wissen noch nicht genau, wie groß es ist", erklärt Bürgermeister Harald Zillikens auf Anfrage unserer Zeitung. Die ersten Vorsichtsmaßnahmen seien getroffen: Das Loch mit ungeahnter Tiefe wurde eingezäunt, der Spielplatz vorläufig gesperrt. Jetzt muss ein Gutachter die Tiefe des Lochs untersuchen. Erst dann steht fest, welche Kosten auf die Gemeinde zukommen. Was den Verwaltungs-Chef beunruhigt: "Es gibt keine Karten über diese Löcher. Theoretisch könnten sie überall auftreten."

Erst vor wenigen Wochen war ein Mergelloch im benachbarten Hochneukirch aufgetreten - zunächst nur als eine kleine Delle, doch bei der genaueren Untersuchung zeigte sich ein tiefes Loch: Auf dem Kunstrasenplatz haben Gutachter gerade erst ein Mergelloch untersucht, eine Baufirma hat es jetzt geschlossen. Es war nicht das einzige, aber mit 50 Kubikmeter Füllbedarf das bisher tiefste, wie Jürgen Stracks, Präsident des VfB Hochneukirch, bei der Eröffnung des neuen Vereinsheimes erklärte. Bereits an anderen Stellen auf dem Spielfeld seien zwei Mergellöcher aufgetreten.

Die Problematik an dem bisher größten Loch: Es lag am Rand des Kunstrasenplatzes, so dass Baumschinen es nicht direkt erreichen konnten - dem Kunstrasen droht bleibender Schaden, wenn er ungeschützt mit schwerem Gerät befahren würde. "Wir mussten erst einen Weg finden, das Loch zu verfüllen, ohne das Spielfeld mit schweren Baumaschinen zu befahren", erläutert Rathaus-Sprecher Norbert Wolf. Das Loch ist inzwischen mit Beton verfüllt und muss jetzt austrocknen. "Anschließend muss noch die Rasenmatte ergänzt werden. Wir müssen uns noch etwas gedulden, bis wir den Platz wieder vollständig nutzen können", sagt Gerda Kühner, Kassiererin beim VfB Hochneukirch. Inklusive Gutachten und Verfüllung muss die Gemeindeverwaltung Kosten in Höhe von rund 20 000 Euro tragen.

In der Gemeinde Jüchen stellen Mergellöcher keine Einzelfälle dar: Im Jahr 2009 war ein Gartenbereich weggebrochen, zwei Jahre zuvor waren ebenfalls zwei Löcher auf Privatgrundstücken in Holz aufgetreten.

Wie Mergellöcher entstanden sind: Lehm wurde in der Vergangenheit oft direkt aus dem Boden gewonnen, etwa von Ackerflächen. Verwendet wurde er für den Bau von Häusern. Dafür mussten tiefe Löcher gegraben werden, Mergelkeller und -gänge entstanden. Doch diese Hohlräume wurden nicht in Karten verzeichnet, gerieten oftmals in Vergessenheit. Einbrüche entstehen nach Auskunft von Experten, "wenn die Deckschichten nachsacken". Ursache hierfür sei eine Wassersättigung und die damit verbundene Aufweichung der Deckschicht.

Um Gefahren von spielenden Kindern abzuwenden, wurde die Fläche in Holz inzwischen weiträumig gesperrt. Noch im Laufe dieser Woche könnte laut Harald Zillikens begonnen werden, das jetzt gefundene Loch zu verfüllen.

(NGZ)
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