Garzweiler Peter Janke erforscht Kunstgewebe für die Medizin

Garzweiler · Er will Menschen helfen und hat dafür eine spannende Aufgabe als Wissenschaftler: Peter Janke aus Garzweiler entwickelt ein mit anderen künstliches Ersatzgewebe für Harnleiter und für Harnröhren. Sein Forschungsbeitrag ist zugleich seine Doktorarbeit, bis zum Jahresende 2017 läuft das Projekt.

Zunächst hatte der 30-Jährige einen ganz anderen beruflichen Weg eingeschlagen. Nach dem Realschulabschluss in Wickrath lernte Peter Janke Hörgeräteakustiker. "Danach wollte ich aber etwas anderes machen", erzählt er.

An das Fachabitur schloss er dann ein Studium der biomedizinischen Technik in Jülich an. Dann kam ein Angebot vom Radboud Universitätsklinikum im niederländischen Nijmegen. Die Abteilung Experimentelle Urologie suchte einen Jungwissenschaftler für die Erforschung künstlicher Ersatzgewebe. "Beispielsweise nach Verkehrsunfällen oder bei Krebserkrankungen kann es sein, dass ein Harnleiter oder eine Harnröhre wiederhergestellt werden müssen. Oft wird dabei ein Darm-Segment eingesetzt, dabei kann es aber zu Nebenwirkungen kommen", beschreibt Peter Janke den aktuellen Bedarf des Kunstgewebes.

Nun testen Peter Janke und seine Kollegen ein neues Verfahren - ein Kunststoff, der wie ein Operationsfaden aussieht. Nach einer Weile wachse natürliches Gewebe hinzu.

Von der Europäischen Union gesponsert, arbeiten insgesamt 13 Wissenschaftler über Europa verteilt mit Egbert Oosterwijk als Koordinator an diesem Projekt.

Erst einmal muss eine Art Baugerüst entwickelt werden, das stabil genug ist für eine Transplantation. Dann muss es laut Janke natürlich auch die selben Eigenschaften aufweisen wie ein Harnleiter oder eine Harnröhre. "Wir legen Zellkulturen an und untersuchen, wie die Zellen hinwachsen. Es ist eine sehr vielseitige Arbeit, man hat mit Medizin und mit Medizientechnik zu tun", sagt Peter Janke zu seiner Forschungsarbeit.

An den Wochenenden kommt Peter Janke nach Garzweiler, wo seine Familie lebt. "Von Nijmwegen ist es ja nicht ganz so weit bis nach Jüchen", sagt der 30-Jährige.

(cso-)
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