Jüchen Polizei: Brandstiftung in künftiger Notunterkunft war "Jugendscherz"

Jüchen · Die Brandstiftung am Sonntag im leerstehenden "Lindenhof", den ein Privatmann in Flüchtlingswohnungen ausbauen will, hatte nach bisherigen Erkenntnissen des Staatsschutzes keinen ausländerfeindlichen oder gar rechtsextremistischen Hintergrund: Das gab die Landespolizei Düsseldorf gestern auf Nachfrage unserer Redaktion bekannt. Zwei der vier Jugendlichen, die sich bei der Polizei gemeldet hatten, seien vernommen worden. Sie und ihre Eltern hätten höchstwahrscheinlich keine Kenntnis darüber gehabt, dass künftig Flüchtlinge in dem Gebäude einziehen sollen.

Die Jugendlichen hätten sogar noch bei Nachbarn geklingelt, um einen Eimer Wasser und einen Feuerlöscher auszuleihen. Als sie das Feuer nicht selbst löschen konnten, hätten sie zunächst Angst bekommen und seien weggelaufen. Später hätten sie sich dann aber als Verantwortliche für den Feuerwehreinsatz gemeldet. Es handelt sich laut Polizei um zwei 15- und zwei 16-jährige Jungen.

In Bedburdyck meldete der unmittelbare Nachbar des "Lindenhofes", Peter Müllewitsch, allerdings Skepsis gegenüber dieser polizeilichen Darstellung an. Er hat einen Text für eine Petition an den CDU-Bundestagsabgeordneten Ansgar Heveling verfasst, die er nach Rücksprache mit seinen Nachbarn abschicken will. Bis dato stünden zehn bis 15 Personen hinter seiner Initiative, sagt Müllewitsch, der Heveling unter anderem die Sorge mitteilen will, dass Bedburdyck "zu einem sozialen Brennpunkt" werden könne.

Bürgermeister Harald Zillikens widerspricht übrigens den Gerüchten, die über Facebook verbreitet werden, dass in der leerstehenden Metzgerei Pelzer in Bedburdyck ebenfalls Flüchtlinge einziehen sollten. Die Gemeinde habe keinerlei Absichten in dieser Richtung. Sehr wohl suche die Gemeinde nach wie vor privaten Mietwohnraum für Flüchtlinge und sei über Investorenmodelle - wie in Bedburdyck, sehr froh - so der Bürgermeister.

(NGZ)
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