Jüchen Retter rüsten für Einsätze auf A 44 auf

Jüchen/Titz · In zwei Jahren soll der dreispurige Autobahnabschnitt zwischen Jackerath und Holz als Ersatz für die A 61 für den Verkehr freigegeben werden. Gut drei der insgesamt acht Kilometer wurden auf der eigens aufgeschütteten Tagebau-Trasse bereits fertiggestellt. Doch: Wer stellt eigentlich den Brandschutz auf der neuen Autobahn sicher? Und: Können die Rettungskräfte bei einem Unfall rechtzeitig am Einsatzort sein? Mit Fragen wie diesen beschäftigen sich jetzt die Bürgermeister sowie die Feuerwehren der Gemeinden Jüchen und Titz. "Wir brauchen rechtzeitig eine Lösung", sagt Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens.

 Wenn auf dem neuen Autobahn-Teilstück zwischen Holz und Jackerath ein Unfall passiert oder es brennt, rücken die Feuerwehren Jüchen und Titz gleichzeitig aus. Sie wollen gut vorbereitet sein.

Wenn auf dem neuen Autobahn-Teilstück zwischen Holz und Jackerath ein Unfall passiert oder es brennt, rücken die Feuerwehren Jüchen und Titz gleichzeitig aus. Sie wollen gut vorbereitet sein.

Foto: D. Staniek

Wer bei einem Unfall ausrückt, entscheiden die Bezirksregierungen. "Wir gehen davon aus, dass uns das Autobahn-Stück in Richtung Jackerath zugeteilt wird", sagt Heinz-Dieter Abels, Leiter der Feuerwehr Jüchen. Die Gemeindefeuerwehr stellt sich schon jetzt taktisch für Einsätze auf der neuen A 44 auf - unter anderem auch mit Veränderungen im Fahrzeugpark. So läuft aktuell das Ausschreibungsverfahren für einen neuen Rüstwagen. "Außerdem ist geplant, 2016 ein neues Hilfeleistungs-Löschfahrzeug auszuschreiben, das in Jüchen stationiert werden soll. Das Jüchener Tanklöschfahrzeug wird dann das des Löschzuges Gierath ersetzen", erklärt Abels.

Im Ernstfall sollen die Löschzüge Hochneukirch, Jüchen und Gierath von zwei Tangenten aus über die Anschlussstellen Odenkirchen (A 44), Jüchen und Grevenbroich (beide A 46) in Richtung Jackerath ausrücken. "Unsere Feuerwehr wird das neue Teilstück über die Anschlussstelle Jackerath anfahren", sagt Michael Müller. Wie der Fachbereichsleiter bei der Gemeinde Titz erklärt, seien die Titzer Einsatzkräfte in der Lage, die lokalen Vorschriften zu erfüllen und die Autobahn-Auffahrt binnen acht Minuten zu erreichen. Im Regierungsbezirk Düsseldorf gibt es für Autobahnen keine Hilfsfristen. "Eine logistische Herausforderung ist allerdings die Wasserversorgung auf der Autobahn", sagt Michael Müller. Diese Wasserversorgung müssen die Wehren mit Tanklöschfahrzeugen sicherstellen, weil es auf Autobahnen keine Hydranten gibt.

Das heißt, dass etwa bei einem Brand immer neues Wasser an die Einsatzstelle geschafft werden muss. Das Problem: Das neue Stück A 44 hat - anders als vor seiner tagebaubedingten Unterbrechung im Jahr 2005 - auf halber Strecke keine Anschlussstelle Otzenrath mehr. Die Einsatzkräfte müssten also bei Jackerath beziehungsweise bei Odenkirchen drehen und teilweise lange Strecken zurücklegen. Wie die Feuerwehren und die Rettungsdienste genau vorgehen werden, soll in den nächsten Monaten geklärt werden. "Wir wollen eingehende Gespräche führen", erzählt Heinz-Dieter Abels. Denn die Helfer müssen bei einer Zuteilung bezirksübergreifend arbeiten. "Außerdem sollen beide Wehren bei Unfällen oder Bränden auf der neuen A 44 gleichzeitig alarmiert werden, falls die Fahrtrichtung beim Notruf falsch übermittelt wurde."

(NGZ)
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