Jüchen Schlossherbst zieht Menschenmassen an
Grevenbroich · Rund 15 000 Besucher kamen zum fünften Schlossherbst nach Dyck. An drei Tagen präsentierten dort 150 Aussteller ihre Angebote rund um das Thema Garten. Kinder konnten sich beim Schnitzen von Kürbissen vergnügen.
Dyck Gräser, Stauden, Blumenzwiebeln und Gartenaccessoires bestimmten drei Tage das Ambiente rund um Schloss Dyck. Wetter, Besucherzahlen, Angebot und Service waren beim fünften Schlossherbst kaum noch zu toppen. Am Freitag besuchten fast 8000 Gäste die Veranstaltung, die mit 150 Ausstellern auf die Wiesen und in die Gärten des Schlosses lockte.
Die heimischen Äpfel "Wellant Elstar" und "Rubinette" reichten zwei junge Damen in Dirndln den Besuchern am Eingang. "Die schmecken richtig gut. Wie früher aus dem eigenen Garten", lobte eine Besucherin das nette Begrüßungsangebot. Kinder und Erwachsene zeigten Interesse an der Rollenden Waldschule der Kreisjägerschaft Neuss. An der Sophoren-Allee schimmerten Glaskugeln in Edelstahlspiralen und schräg gegenüber boten Mitarbeiter der Stiftung Schloss Dyck Baumscheiben von Bäumen an, die dem Pfingstorkan "Ela" zum Opfer gefallen waren. "Wir bieten Kastanien-, Eichen- und Eschenholz an - und der Absatz ist riesig", erklärte Aushilfskraft Carina Kuhn.
Kürbisse vom Dycker Feld und eigene Rosen gehörten nicht nur zum Angebot, sondern tauchten als Dekoration auf Tischen und an der Barockbrücke auf. Neu war der Stand eines Metallbauers, der ein ausgefallenes Mülltonnen-Schranksystem ausstellte. "Das gehört nicht unbedingt zum Gartenprogramm, hat mir aber wegen der geschmackvollen Verpackung so gut gefallen", berichtete Ulla Illbruck, die als Eventmanagerin seit Jahren die Aussteller bucht.
Ein Anlaufpunkt für Familien mit Kindern waren die Tiere am Alpakastand von Monika Kempf, die auf Schloss Dyck ihre Wollprodukte anbot. Vor der Barockbrücke verzückten meditativen Klänge die Gäste, vor dem Hochschloss war Harfenmusik zu hören.
Am Samstag und am Sonntag war der Gang durch die alten Gärten ein Genuss. "Doch der Freitag war mit 8000 Besucher schon fast zu viel", meinte Ulla Illbruck. Sie selbst hatte bei "Defacto Hilfreich" im Stallhof Gartengeräte gefunden, "die pfiffig aussehen und nicht nur für Senioren geeignet sind". Auch der Nachwuchs kam auf seine Kosten. Eva Bongartz hatte als Kulturpädagogin der Stiftung Bastelaktionen für Kinder geplant. Auf der Wiese vor dem Teehaus wurden Kürbisse geschnitzt, bunte Fahnen und individuelle Banner bedruckt. Gaumenfreuden wurden im "Botanica", vor der Orangerie und am Spaghettistand angeboten. Umgeben von einem Meer aus Blumen und Gräsern kosteten die Besucher dort Zwiebelkuchen mit Federweißem oder Nudeln mit Parmesan und Weißwein.
Zufrieden wirkten auch die angereisten Gäste. Etwa Stephanie Spicker und Detlev Langenfeld aus Köln, die Beetpflanzen, Dekokissen und Blumenzwiebeln erstanden hatten. "Wie sind zum dritten Mal hier. So was Hochwertiges haben wir rund um Köln nicht", lautete ihr Urteil. Genauso angetan war Andrea Zemann aus Ingolstadt, die sich mit ihrer Freundin am Getränkestand der Stifung stärkte und Senf, Gebäck und Gräser für sich gefunden hatte. "Das Schloss, die Gärten und die Waren sind wunderschön. So was kannte ich bisher nicht."
