Jüchen Schüler organisieren neues Flüchtlingscafé

Jüchen · Einmal wöchentlich bieten Achtklässler bei Kuchen und Getränken Spiele und Unterhaltung.

Achtklässler der Jüchener Sekundarschule setzen sich für Flüchtlinge ein. Einmal in der Woche öffnen sie jetzt das Flüchtlingscafé "Be Welcome" im Schulgebäude an der Stadionstraße in Jüchen. Mit dem neuen Angebot wollen sie den Bewohnern der Notunterkunft an der Odenkirchener Straße ein wenig Abwechslung bescheren. Gäste und Gastgeber sammeln bei diesen Begegnungen ganz neue Erfahrungen.

Auf die Idee zu dem besonderen Café war Sekundarschullehrerin Regina Kaumanns gekommen. "In unseren achten Klassen stand im Unterricht fächerübergreifend das Thema ,Flüchtlinge' auf dem Programm. Ich dachte, dass es dabei interessant wäre, mit Flüchtlingen in Kontakt zu kommen", erzählt die 56 Jahre alte Projektleiterin.

In der Notunterkunft und bei der Caritas, die dort aktiv ist, rannte sie mit ihren Überlegungen offene Türen ein. Bislang 14 Schüler, darunter zwei Zehntklässler aus der Realschule, machen bei der Aktion mit. Über Eltern wurde Kuchen organisiert, das Café konnte öffnen.

Die ersten Erfahrungen sind ermutigend. Sieben afghanische Kinder zwischen sieben und 13 Jahren kamen zum ersten Termin. "Wir haben uns gut verstanden, haben Kuchen gegessen und zusammen gemalt", erzählt Dana Rostami (13) aus dem Schüler-Team. "Ich mache mit, weil ich die Leute, die zu uns kommen, kennen lernen und ihnen helfen möchte. Wir sollten uns um die Menschen kümmern, die viel verloren haben", sagt sie zu ihrer Motivation, sich zu engagieren.

Nicht ganz einfach war die Verständigung. Dana Rostami, ihr Vater stammt aus dem Iran, konnte ihre Persisch-Kenntnisse anwenden. Der älteste Besucher, ebenfalls 13 Jahre alt, sprach Englisch. Ansonsten verständigten sich die Kinder und Jugendlichen überwiegend mit Händen und Füßen. Der Weckmann kam bei den Besuchern gut an, weniger das ungewohnte "Sprudelwasser" - auch die Gastgeber lernen eben dazu.

Bei folgenden Treffen sollen beispielsweise Gesellschaftsspiele gemacht werden, vielleicht auch Fußball gespielt werden - wenn die Gäste es mögen. "Wir wissen vorher ja nicht, wer kommt", sagt Lehrerin Regina Kaumanns. "Wir möchten Menschen, die eine harte Zeit hatten, einige schöne Stunden bereiten. Es ist wichtig, Menschen in Not mit Respekt und Freundlichkeit zu begegnen."

(NGZ)
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