Jüchen Sicherheitstraining für Senioren

Jüchen · Busfahrer, Polizist und eine Seniorengruppe im "Toten Winkel".

 Blick in den Rückspiegel: Senioren lernten die Auswirkungen des Toten Winkels kennen.

Blick in den Rückspiegel: Senioren lernten die Auswirkungen des Toten Winkels kennen.

Foto: Lber

Wo sonst Lehrer parken oder Eltern ihre Kinder von der Schule abholen, standen auf Einladung des Jüchener "Senioren Netzwerks 55 plus" jetzt Busse, Senioren und Polizisten. Diese verdeutlichten mit Hilfe des Busunternehmens Gerresheim und mit orangefarbenen Plastikdreiecken, wie groß und gefährlich der "Tote Winkel" rechts und links von Bussen und Lastkraftwagen werden kann.

Um den Senioren wirklich die Perspektive des Busfahrers klar zu machen, wurde zuerst einmal ein Rollentausch vorgenommen. Willi Cremer nahm den Platz des Busfahrers ein. Busfahrer Christian Küsters schaute zu, und Polizeihauptkommissar Hubert Jansen übernahm die Rolle des Fußgängers, der im Toten Winkel nicht zu sehen ist. "Dass der Bereich so groß ist, hätte selbst ich nicht gedacht", meinte Busfahrer Christian Küsters, der für Kraftverkehr Gerresheim durch die Gemeinde Jüchen fährt. "Wenn ein Senior einsteigt, passe ich auf, ob er sicher und ohne zu stolpern zum Platz kommt. Zeitgleich hat man den Verkehr und die Zeiten im Blick", erklärte der freundliche Busfahrer. Das konnte sich Willi Cremer auf dem Sitz des Fahrers vorstellen. Mal war Hubert Jansen im Spiegel zusehen, einen Meter weiter Richtung Bus schon wieder nicht mehr.

"Vielleicht wäre ein zusätzlicher Spiegel eine Lösung", überlegte Cremer. Jansen war da skeptisch. Spiegel könnten nicht alle Bereiche ausleuchten. "Gefahren lauern da, wo Fußgänger und Radfahrer in der Nähe sind", erklärte Jansen. Auch an Ampeln und Kreuzungen sei es für Radfahrer besser, hinter großen Fahrzeugen zu warten. Seine Kolleginnen klären derweil weiter die rüstigen Senioren auf. "Immerhin 14 sind gekommen. Aber es hätten ruhig ein paar mehr sein können", meint Heinz Schneider vom Caritasverband, der für das Netzwerkbüro in Jüchen eingeladen hatte.

Das sieht auch Ingrid Pfeiffer aus Stessen so. Die rüstige 73-jährige fährt regelmäßig Fahrrad und fühlt sich sicher. "Aber die Ratschläge können viele von uns brauchen", meint die Stessenerin.

(NGZ)
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