Jüchen Sommerabend voller Abwechslung

Jüchen · Hofkonzert auf Dyck bot attraktives Programm vor großer Zuschauerkulisse.

 Der Trompeter Norbert Vohn war einer von vier Solisten.

Der Trompeter Norbert Vohn war einer von vier Solisten.

Foto: Vohn.de

Diesmal mussten die Organisatoren des "Dycker Schloss-Hofkonzertes" nur im Vorfeld wegen der unsicheren Wetterprognosen bangen - am Aufführungstag schien die Sonne, und es blieb bis zum späten Abend trocken. Der Vorsitzende, Heinz Willi Maassen, konnte sich über einen fast lückenlos gefüllten Schloss-Innenhof freuen .

Kurzfristig für dieses Konzert eingesprungen war das "Palm Concertino" - ein durch eine Oboe und zwei Hörner erweitertes Streicherensemble, mit dem sein Leiter, Stefan Palm, im Verein mit vier Solisten ein attraktives Programm erarbeitet hatte. Im Divertimento in D-Dur KV 251 von Wolfgang Amadeus Mozart stellten sich die Streicher und ihr Leiter am Cembalo als ein homogenes und klangschönes Ensemble vor, das ebenso einfühlsam - bei Bedarf unter Mitwirkung der genannten Bläser - zu begleiten verstand. Als hervorragender Trompeter erwies sich der Friedemann-Immer-Schüler Norbert Vohn, dessen makelloses und strahlkräftiges Spiel auf der Hoch-B-Trompete den begeisterten Zuhörern wie ein Kinderspiel erschien. Das Concerto Nr. 1 von Johann Melchior Molter (1696-1765) und mehr noch die Suite in D-Dur von Georg Friedrich Händel wurden so zu Höhepunkten der vielfältigen Vortragsfolge.

Einen wunderbar weichen und biegsamen Oboenton steuerte Han Wang bei - und das nicht nur im Verein mit den Streichern, sondern vor allem im "Concerto für Oboe" von Benedetto Marcello. Namentlich das eingängige Adagio geriet dem jungen Oboisten berückend. Stefanie Faust, Flötistin im Orchester der Stadt Aachen, beglückte mit ihrem samtigen, weit ausschwingenden Ton und ihrer fesselnden Ausstrahlung (Andante für Flöte und Orchester KV 315 von Mozart). In Antonio Vivaldis Flötenkonzert "Der Distelfink" konnte die sympathische Künstlerin auch ihre technische Versiertheit unter Beweis stellen. Die Geigerin Laura Palm hatte sich besonders viel vorgenommen, da die von ihr gewählten Werke häufig zu hören sind und man unwillkürlich an berühmten Violinisten Maß nimmt. Doch die Tochter des umsichtig leitenden Stefan Palm bestand sowohl bei Mozart (Rondeau -Tempo di Menuetto aus dem Violinkonzert A-Dur KV 219) als auch im "Sommer" aus Vivaldis "Vier Jahreszeiten" die gewagte Feuertaufe mit Bravour. In Johann Sebastian Bachs Brandenburgischem Konzert Nr.2,F-Dur BWV 1047 konnten zum Abschluss alle vier Solisten in schöner Eintracht ihr Können beweisen.

Der Schlussbeifall war vehement und ausdauernd - zwei Zugaben, beendeten einen abwechslungsreichen Sommerabend.

(NGZ)
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