Jüchen SPD: "Neue Firmen unverzichtbar"

Jüchen · Die Jüchener Sozialdemokraten legen ihr Programm zur Kommunalwahl vor.

Familienfreundlichkeit, Stadtentwicklung, sozialverträgliche Gewerbeansiedlungen und Klimaschutz: Dies sind die vier zentralen Punkte im Wahlprogramm der Jüchener Sozialdemokraten. Holger Tesmann, Chef von Ortsverband und Fraktion, legte das Papier jetzt vor.

Für die Jüchener SPD wird der 25. Mai ein schwerer Tag - das weiß auch Holger Tesmann. "Wir wollen um jeden Preis verhindern, dass die CDU die absolute Mehrheit erhält. Sonst sehe ich schwarz für Jüchen." Entscheidend könnten die Wähler sein, die 2009 für die FDP gestimmt haben und jetzt vielleicht für die CDU ihr Kreuz machen.

Damit Jüchen für die Zukunft gut gerüstet ist, müssen Erträge aus Gewerbe- und Einkommenssteuer gesteigert werden. "Sonst kann die Gemeinde ihre hohe Verschuldung nicht abbauen und die Wünsche der Einwohner nach Schulen und Kitas, Sportstätten und Straßen, sozialer Sicherheit und Lebensqualität auf Dauer nicht bezahlen", heißt es im Wahlprogramm der Sozialdemokraten.

Holger Tesmann sieht Jüchen - gerade mit Blick auf die Entscheidungen zum KV-Terminal - an einem Scheideweg. "Wir müssen den Konflikt lösen, der sich aus der Ansiedlung neuer Unternehmen und dem Verlust von Lebensqualität ergibt. Neue Firmen dürfen der Lebensqualität nicht entgegenstehen." Die Gemeinde müsse bereit sein, in Schutzmaßnahmen zu investieren, um die Akzeptanz von Gewerbeansiedlungen bei den Bürgern zu wahren. "Beim KV-Terminal müssen Lärmschutzmaßnahmen getroffen werden, die über die gesetzlichen Standards hinausgehen und ein Niveau subjektiver Verträglichkeit erreichen: Andernfalls wird die SPD dem Projekt nicht zustimmen", so Tesmann.

Familienfreundlichkeit versieht die Jüchener SPD mit der "höchsten Priorität bei allen strukturellen und investiven Entscheidungen": Dazu gehört etwa das Ganztagsangebot an Grundschulen bedarfsgerecht auszubauen, den ortsnahen Schulbesuch, auch in Verbundschulen, zu ermöglichen, neue Räume für die Betreuung in Kitas zu schaffen und barrierefreie Mobilität.

Beim Ausbau der erneuerbaren Energien soll auf Sozialverträglichkeit und Schonung der Umwelt geachtet werden: "Windräder vor Schloss Dyck darf es schon gar nichtgeben", so der SPD-Chef.

(busch-)
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