Jüchen St. Pantaleon braucht ein neues Dach

Jüchen · Die Kirchengemeinde St. Pantaleon will im nächsten Jahr oder 2017 mit der dringend erforderlichen Dachsanierung starten. Die Schäden werden immer größer. 300 000 bis 500 000 Euro sind nötig, die Pfarre hofft auf viele Spenden.

Neben dem Marienaltar blättert der Putz großflächig von der Wand, auch an der Decke sind abgeplatzte Stellen zu erkennen. Die Schäden am Dach der katholischen Pfarrkirche St. Pantaleon haben Auswirkungen auch im Kirchenraum - der Handlungsbedarf wird immer größer. "Wir überlegen im Kirchenvorstand, die Sanierung im nächsten oder übernächsten Jahr anzupacken", erklärt Hans Willi Hinzmann, Mitglied des Gremiums, beim Gang durch das Gotteshaus.

Schon seit einigen Jahren steht fest, dass das Kirchendach erneuert werden muss. "Bei einer Sanierung vor etwa 40 Jahren war keine Wassersperrschicht eingebaut worden. Regenwasser dringt durch das Dach ins Holz, sucht sich weiter den Weg in das Gewölbe, dringt ins Mauerwerk ein", schildert Hans Willi Hinzmann. "Die Schäden werden immer größer. Ihr genaues Ausmaß werden wir aber erst bei der Sanierung feststellen können." Die fehlende Schicht ist nicht das einzige Problem: Auch die Schieferplatten auf dem Dach sind marode. "Wenn Dachdecker oben einige Platten ersetzen, dürfen sie nicht auf die anderen Schieferplatten treten, sonst brechen bereits die nächsten. Das Dach muss neu gedeckt werden", weiß Pfarrer Franz-Karl Bohnen.

Die komplette Erneuerung wird zwischen 300 000 und 500 000 Euro kosten. Zwar kann die Gemeinde mit einem Zuschuss des Bistums rechnen, aber einen großen Teil der Kosten muss sie aus eigener Kraft aufbringen. Bereits seit längerem sammelt die Gemeinde in Kollekten für das Kirchendach. "Außerdem verkaufen wir beispielsweise an Ostern oder zu Pfarrfesten Kerzen zugunsten der Erneuerung", so Pfarrer Bohnen. Auf diesem Weg sind bis jetzt etwa 37 000 Euro zusammengekommen - ein Anfang. Nun sind neue Ideen gefragt, um die Kirchenmitglieder für weitere Unterstützung zu mobilisieren. "Denkbar wären beispielsweise Patenschaften für Schieferplatten. Wer eine Platte zahlt, könnte nach der Sanierung eine der alten Platten vom Dach mit einer Gravur erhalten", erläutert Bohnen. Sanierung und Finanzierung sollen nach der Wahl des Kirchenvorstands im Herbst intensiv erörtert werden.

Mut macht die Spendenbereitschaft der Hochneukircher für ein anderes Projekt in der Kirche: Vor einigen Jahren waren in der Sakristei vier alte Kirchenfahnen gefunden worden. Der Stoff hat im Laufe der Jahre stark gelitten, eine Fahne kann nicht mehr saniert werden. Die Bilder wurden erst aufgemalt, dann wurden die einzelnen Fäden gestickt. Die Gemeinde startete eine Rettungsaktion. Mittlerweile wird die dritte Fahne restauriert, etwa ein Jahr dauert dafür die Arbeit der Spezialisten in der Benedektinnerinnen-Abtei Mariendonk in Gref-rath. Die übrigen - zwei davon in neuem Glanz - werden seit kurzem im Kirchenraum hinter Glas präsentiert - in extra dafür angefertigten 2,20 mal 1,40 Meter großen Fahnenkästen.

Insgesamt 8000 Euro kostet die aus Spenden finanzierte Aktion, die Pfarre bittet die Hochneukircher um weitere Unterstützung.

(NGZ)
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