Jüchen Stefan Verhasselts liebevoller Blick auf Niederrheiner

Jüchen · Gutes bleibt - am Niederrhein ebenso wie in den Programmen von Stefan Verhasselt. Auch in "Niederrhein 3.0" wirft der Kabarettist und Radiomoderator, der 1965 in Straelen geboren wurde, wieder einen Blick auf die Eigenheiten der Anwohner entlang der A 57. Ironisch, aber stets liebevoll werden Menschen und Marotten beschrieben.

Die Befindensfrage "Wie isses?" ruft in Norddeutschland lediglich Befremden, aber keine Antwort hervor. Das weiß Verhasselt nach zwei langen Jahren in Hamburg mitleidheischend zu berichten. Und fast jeder Zuschauer im vollbesetzten Forum der Realschule Jüchen kennt einen Angler wie den, der nicht nur "nix", sondern "gar nix" am Haken hat.

Garniert hat Verhasselt diesen Blick in die niederrheinische Seele mit aktuellen Schlenkern: So erklärt er den Unterschied zwischen "Tablet" und "Tablett": Letzteres ist unverzichtbar, um die Geschirr- und Nahrungsmengen für die Kaffeetafel herbeizuschaffen.

Diese biegt sich dann unter der Last von Stuten, Brötchen, Aufschnitt, Käse, Kuchen und "gutem Kaffee"; der Gast kann nur noch ächzen angesichts der Fülle. Denn unter aufmunterndem "Hier nimm' doch, is lecker" ist ein Aufstehen unmöglich, man ist gefangen im "Coffee-to-no-go".

Verhasselt ist am stärksten, wenn er aus dem eigenen Leben erzählt: den Zufallsfund "Junge Möhrchen" in Sütterlin-Schrift, eingemacht und streng rationiert von seinen drei Tanten.

Oder seine Begeisterung für den 2005 verstorbenen Autor und Kabarettisten Hanns Dieter Hüsch, dessen Niederrhein-Beschreibungen sein Heimweh linderten. Wie is et mit Verhasselt? Jut, bis zum nächsten Mal.

(busch-)
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