Jüchen Tempokontrollen auf der L 71 in Gierath

Jüchen · Auf Anregung einer Gierather Familie, die über Raser und Motorradlärm klagt, hat die Gemeinde Jüchen das neue Geschwindigkeitsmessgerät des Kreises bestellt. Die neuerlich geforderte Tempo-30-Zone wird weiter abgelehnt.

 Auf der L 71 am Ortseingang zu Gierath sollen nach Bürgerbeschwerden jetzt Geschwindigkeitsmessungen stattfinden.

Auf der L 71 am Ortseingang zu Gierath sollen nach Bürgerbeschwerden jetzt Geschwindigkeitsmessungen stattfinden.

Foto: Tillmanns

Über rasende Auto- und vor allem Motorradfahrer in Gierath haben sich Simone und Karl Heinz Schmidt nach eigenen Angaben in mehreren Anschreiben an den Bürgermeister beschwert. Die Eltern von zwei Töchtern haben auch ihre Sorgen geschildert, die Mädchen könnten auf dem Weg zur Schule beziehunsgweise zum Schulbus durch gefährdet werden. Karl Heinz Schmidt hat die Gemeinde aufgefordert, das neue Geschwindigkeitsmessgerät des Rhein-Kreises Neuss in Gierath einzusetzen. Außerdem regt der Familienvater an, Schwellen in die Ortsdurchfahrt einzubauen, um die Raser zu stoppen und generell Tempo 30 für Gierath anzuordnen.

Auf Redaktionsnachfrage reagiert die Gemeindeverwaltung jetzt auf die Ansinnen der Gierather Familie. Gemeindesprecher Norbert Wolf sagt. "Den Hinweis zum neuen Geschwindigkeitsmessgerät des Rhein-Kreises Neuss hat die Gemeinde Jüchen zum Anlass genommen, die Situation auf der L 71 in Gierath erneut durch die zuständigen Behörden überprüfen zu lassen." Jüchen habe den Rhein-Kreis Neuss aufgefordert, auf der L 71 noch einmal Geschwindigkeitskontrollen vorzunehmen, berichtet Wolf und fügt hinzu: "Den Hinweis zum Einbau von Bodenschwellen wird die Gemeinde zur Prüfung an Straßen.NRW weiterleiten." Was die Forderung nach einer Tempo-30-Zone für Gierath anbelangt, die nicht zum ersten Mal aufkommt, gibt es aber aus dem Rathaus eine Absage. Wolf erinnert, das Thema Ortsdurchfahrt Gierath sei bereits öfters mit dem Rhein-Kreis Neuss, dem Landesbetrieb Straßen.NRW, der Bezirksregierung und dem Verkehrsministerium NRW erörtert worden. Im Ergebnis sei einvernehmlich festgestellt worden, dass dort Verkehrsbeschränkungen aufgrund der geltenden rechtlichen Vorgaben nicht zulässig seien. Wolf verdeutlicht: "Die vom Gesetzgeber geforderten Voraussetzungen für verkehrsbeschränkende Maßnahmen sind (in Gierath) nicht gegeben."

Die Eheleute Schmidt fühlen sich vor allem vom Lärm durch die Motorradfahrer belästigt, die vor allem an den Wochenenden rund um ihre Treffen bei Polo durch Gierath rasten. Karl Heinz Schmidt beobachtet: "Sobald die Auto-, oder Motorradfahrer den Ortsausgang sehen können, wird rigoros beschleunigt." Was auf der der L71 geschehe, sei rücksichtslos und äußerst gefährlich. Er geht davon aus, dass ein Geschwindigkeitsmessgerät dokumentieren werde, dass Fahrgeschwindigkeiten jenseits von 100 Stundenkilometern dort nur die Spitze des Eisberges seien. Schmidt sagt: "Ich bin selbst Motorradfahrer und weiß aus eigener Erfahrung, wie schnell man die 200 Stundenkilometer den sogenannten Streetracern erreichen kann. Ich bin sicher, dass hiervon auf der L71 reichlich Gebrauch gemacht wird."

(NGZ)
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