Jüchen Umfrage zur Gesamtschule startet heute

Jüchen · Eltern von Jüchener Grundschülern können bis Dienstag ihre Stimme für oder gegen eine Gesamtschule in Jüchen abgeben. Sie soll aus der Sekundarschule entstehen. Nur bei hundert Befürwortern wird die Umwandlung begonnen.

Heute erhalten die Eltern von Jüchener Grundschülern per "Ranzenpost" den anonymen Fragebogen zur künftigen Schullandschaft. An zwei Infoabenden stellte die Verwaltung - mit Unterstützung der Bezirksregierung Düsseldorf - die Umfrage vor. Die ausgewerteten Ergebnisse werden am Donnerstag, 29. Oktober, im Schul- und Jugendausschuss vorgestellt.

Nicht automatisch erhalten Eltern, deren Kinder eine Grund- oder Förderschule außerhalb der Gemeinde besuchen, den Fragebogen. Nach der Anfrage einer Mutter in einer Info-Veranstaltung hakte die Gemeinde bei der Bezirksregierung nach, ob auch diese Eltern sich beteiligen dürfen. Die teilte mit, dass Eltern teilnehmen können, soweit sie in Jüchen wohnen. Die Betroffenen werden gebeten, sich an das Amt für Schulen (Telefon 02165 915-4000 oder -1010) zu wenden, damit ihnen der Fragebogen zugesandt werden kann.

Entscheidend für das Verfahren ist die dritte Frage auf dem Bogen. Dort wollen Bezirksregierung und Gemeindeverwaltung von den Eltern wissen, ob sie ihr Kind "Ganz bestimmt", "Eher ja", "Eher nein" oder "Ganz bestimmt nicht" an einer Gesamtschule anmelden würden, die aus der Sekundarschule Jüchen im Schuljahr 2016/17 entstehen könnte. Nur dann, wenn sich mindestens hundert Eltern für eine Gesamtschule aussprechen, wird die Bezirksregierung Düsseldorf das formale Verfahren zu einer Umwandlung überhaupt erst beginnen.

Gibt es nicht mindestens hundert positive Absichtserklärungen (Antwort auf Frage 3 "Ganz bestimmt") wird der Umwandlungsprozess abgebrochen; dann bleibt die Sekundarschule bestehen. Dabei wird das Ergebnis auf eine fiktive volle Wahlbeteiligung hochgerechnet. "Entscheidend ist dabei für die Bezirksregierung die Aussage der Eltern von Dritt- und Viertklässlern", erläutert Bürgermeister Harald Zillikens. Die Verwaltung lässt aber auch die Eltern von Erst- und Zweitklässlern in den Grundschulen befragen. "Wir wollen ein vollständiges Bild", so der Bürgermeister.

Auf Wunsch von Politik und Verwaltung ist im Fragebogen eine vierte Frage aufgenommen worden, in der die Eltern ihre Haltung zur Gesamtschule darlegen können. Dieses Meinungsbild wollen die Parteien bei ihrer Entscheidung in der Gesamtschulfrage einfließen lassen. So hat die CDU eine eigene Mitgliederbefragung gestartet; sie will auch die Umfrage-Ergebnisse berücksichtigen. Auch die FDP will sich laut Vorsitzenden Simon Kell an diesem Meinungsbild orientieren. SPD-Chef Holger Tesmann hat sich bereits für die Umwandlung ausgesprochen. Die Frage "Gibt es genügend Schüler für zwei weiterführende Schulen?" bejahte die Bezirksregierung. Nach ihren Prognosen rechnet sie für das Schuljahr 2017/18 mit 209, für 2018/19 mit 186 Kindern. Bürgermeister Zillikens betonte erneut, eine weiterführende Schule "neben einem starken Gymnasium" schaffen zu wollen. Bei den Nachbarkommunen habe er um Stellungnahmen angefragt: "Niemand hat dies abgelehnt."

(NGZ)
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