Jüchen Verwaltung versteigert erstmals Bauland

Jüchen · Die Nachfrage nach Grundstücken in Stessen ist so groß, dass drei Parzellen an der Bachstraße gegen Höchstgebote verkauft werden.

 In Stessen ist Bauland begehrt. Die frühere Sporthalle (roter Kreis) wurde im März 2014 abgerissen, das Gelände soll nun bebaut werden.

In Stessen ist Bauland begehrt. Die frühere Sporthalle (roter Kreis) wurde im März 2014 abgerissen, das Gelände soll nun bebaut werden.

Foto: Gemeinde Jüchen

Ein erfolgreiches Geschäftsmodell aus dem Internet will die Gemeindeverwaltung Jüchen nun erstmals nutzen: Sie versteigert drei Baugrundstücke in Stessen an die Meistbietenden. Zum Hintergrund erläutert Rathaus-Sprecher Norbert Wolf: "Wir wollen die Grundstücke mittels Bieterverfahren vermarkten. Dadurch soll ein Höchstmaß an Gleichbehandlung und Transparenz für alle Kaufinteressierten gewährleistet sein." Für diese Kaufabwicklung hatte sich der Gemeinderat im nichtöffentlichen Teil der Dezember-Sitzung 2014 entschieden.

Im Doppeldorf Bedburdyck/Stessen sind Baugebiete begehrt - für die drei Flächen an der Bachstraße gab es laut Norbert Wolf bisher "13 Interessenten". Das insgesamt 1500 Quadratmeter große Areal, das 40 Jahre lang Sportler in der dortigen Halle nutzten, wurde in drei Parzellen mit 359 bis 449 Quadartmeter Größe aufgeteilt - Platz für drei freistehende Einfamilienhäuser.

Das neue Bauvorhaben hängt mit der Dreifachhalle Bedburdyck/Gierath zusammen: Um diese neu errichten zu können, wurden die alten Turnhallen in Gierath und Stessen abgerissen und die Flächen vermarktet. Zwischen Bedburdyck und Gierath wurde darauf der "Netto"-Markt errichtet. Mit dem Abriss der Turnhalle an der Bachstraße war im vergangenen März begonnen worden (Abbruchkosten: rund 35 0000 Euro).

Auch die Vermarktung des Stessener Areals war unverzichtbarer Bestandteil im Finanzierungsplan für die 3,6 Millionen teure neue Sporthalle. Was die Gemeindeverwaltung mit dem Verkauf mindestens einnehmen wird: rund 293 000 Euro. Denn das Mindestgebot beginnt bei 195 Euro pro Quadratmeter.

Wie hoch die Einnahmen sind, das wird sich erst bei der Abgabe der Gebote zeigen. "Dazu planen wir eine öffentliche Veranstaltung am Mittwoch, 18. März, 12 Uhr, in der Submissionsstelle im Rathaus", erläutert Norbert Wolf. Bis zu diesem Zeitpunkt können Interessenten in einem verschlossenen Briefumschlag ihr Kaufangebot abgeben. "Dann werden die Umschläge geöffnet und diejenigen, die die höchsten Gebote abgegeben haben, erhalten jeweils den Zuschlag", so Wolf. Ausnahme: Es gibt mehrere identische Kaufpreis-Angebote: Dann entscheidet das Los.

Für Stessen ist es nicht das einzige Baugebiet, das dort zurzeit realisiert wird: Im Süden des Ortsteils, an der Kreuzstraße, wird ein 3200 Quadratmeter großes Areal entwickelt: Dort werden zehn Jahre alte Pläne umgesetzt, die damals kurz vor dem Vertragsabschluss scheiterten. Drei Grundstückseigentümer wollen ihre Gärten und Grünflächen bebauen lassen, haben dazu mit der Gemeindeverwaltung einen städtebaulichen Vertrag geschlossen. Für die Errichtung von vier Häusern werden zurzeit die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen, Flächennutzungs- und Bebauungsplan werden geändert.

Läuft das erste Bieterverfahren erfolgreich ab, dann "werden wir im Einzelfall über eine Wiederholung nachdenken", so Norbert Wolf.

(NGZ)
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