Jüchen Waldkauz nistet nur im Schlosspark

Jüchen · Dem Vogel des Jahres 2017 fehlt in Jüchen der Wald als Lebensraum.

 Der in Jüchen seltene Waldkauz.

Der in Jüchen seltene Waldkauz.

Foto: Marcus Bosch (NABU)

Deutschlandweit zählt der Waldkauz, der jetzt vom Naturschutzbund (NABU) zum Vogel des Jahres 2017 gewählt wurde, zur häufigsten von insgesamt zehn Eulenarten in Deutschland. Anders ist sei dies im Rhein-Kreis Neuss und in der Gemeinde Jüchen, denn hier fehle es dem Waldkauz an Wäldern, berichtet Nabu-Sprecher Rudolf Kuhn. Deshalb betreut der Nabu Jüchen laut Kuhn insgesamt acht Nistkästen für den Waldkauz, die fast alle im Park von Schloss Dyck und in der näheren Umgebung aufgestellt seien.

"Davon sind momentan aber nur zwei Kästen vom Jahresvogel belegt, dies liegt sicher auch an den vielen, natürlichen Höhlungen, die es im Park von Schloss Dyck gibt. Jedoch ist bisher hier noch kein Waldkauz gesichtet worden", bedauert Kuhn. Dass der Waldkauz auf Jüchener Gebiet noch nicht gefährdet sei, liege an seinem breitem Nahrungsspektrum. "So frisst der Waldkauz nicht nur Waldmäuse, sondern auch Regenwürmer, Käfer, Ratten, junge Hasen, Amphibien, Fische und Vögel bis zur Taubengröße, besonders in Stadtnähe", berichtet der Nabu-Sprecher. Das Waldkauzjahr fange schon sehr früh an, denn schon im Spätwinter werde um die Gunst eines Weibchens geworben. Schon im Februar oder März finde die Eiablage statt, in der Regel seien es zwei bis vier Eier.

"Das Weibchen brütet alleine und bekommt das Männchen nur zu Brutpausen und zur Nahrungsübergabe zu Gesicht. Nach vier Wochen schlüpfen die Küken und nach noch einmal so langer Zeit verlassen sie noch nicht flugfähig das Nest, werden aber weiterhin von den Altvögeln gefüttert. Und sie bleiben stets in der Nähe, sind dann nach zwei oder drei Wochen flugfähig und mit drei Monaten selbstständig. Zu Beginn der Herbstbalz werden sie aus dem elterlichen Revier vertrieben, wobei nur in etwa die Hälfte davon das erste Jahr überlebt", so Kuhn.

(NGZ)
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