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Jüchen Weihnachtssternen werden lange Nächte "vorgegaukelt"

Jüchen · Mit dem Einsatz von speziellem Licht sorgt Gärtnermeister Christoph Schönges dafür, dass Pflanzen pünktlich zum Saisonstart blühen. Nur eine Pflanze hat es vorher lieber dunkel - der Weihnachtsstern.

 Weihnachtssterne lieben es vor Saisonstart lieber dunkel.

Weihnachtssterne lieben es vor Saisonstart lieber dunkel.

Foto: Schönges

Dass Pflanzen Licht brauchen um zu wachsen, weiß kaum einer besser als Christoph Schönges. Er und seine Frau Beate haben sich darauf spezialisiert, Petunien, Knollenbegonien und Weihnachtssterne durch den gezielten Einsatz von Licht zum Wachsen und Blühen zu bringen - und zwar jeweils pünktlich zum Saisonstart. Auf einer Fläche von rund 21.000 Quadratmetern oder drei Fußballfeldern stehen die Gewächshäuser am Ortseingang von Schlich; auf rund 7.000 Quadratmetern arbeitet Schönges mit einer speziellen Belichtungstechnik. "Aber Licht ist nicht gleich Licht", sagt er. Da gibt es das Assimilationslicht, das Störlicht und eben auch die Dunkelheit. Denn manche Blumen benötigen viel, andere hingegen deutlich weniger Licht, um zu blühen. So wie die Weihnachtssterne, auch Poinsettie oder Euphorbia pulcherima genannt, die spätestens ab Ende Oktober wieder in den Handel kommen.

Während die Blüte unscheinbar bleibt, verfärben sich seine Hochblätter rot, lachsrosa oder cremeweiß. Dafür verlangt die Pflanze nach zwölf Stunden Dunkelheit pro Tag. Da es bei uns im Moment aber noch deutlich länger hell ist, gaukelt Christoph Schönges ihnen eben lange Nächte vor: Mit Verdunkelungstüchern, die die Dächer und Seitenwände seiner Gewächshäuser hermetisch gegen Außenlicht abschotten. Rund 200.000 Weihnachtssterne verlassen seine Gewächshäuser in der Saison. Von dem leuchtenden Rot jedoch noch keine Spur. Dicht an dicht stehen die grünen Weihnachtssterne auf Rolltischen. Doch der Firmenchef bleibt gelassen: "Diese Woche fangen wir mit der Verdunklung an, und bis Ende Oktober haben sich die Hochblätter verfärbt."

Ab November zieht bei ihm der Frühling ein: Mit 20 Millionen wurzellosen Stecklingen von Knollenbegonien und Petunien. Sie kommen aus Uganda oder Kenia und werden bei ihm in Anzuchttöpfe gesetzt. Damit die Stecklinge Wurzeln und Blätter bilden, brauchen sie Energie, die beziehen sie aus Licht. "Diesen Vorgang nennt man Assimilation und das Licht entsprechend Assimilationslicht", erläutert Schönges. Zusätzlich zum Tageslicht beleuchtet er die Stecklinge sechs Stunden täglich damit. Haben sie genug Wurzeln gebildet, gehen sie als Jungpflanzen an Gärtnereien. Das Störlicht wiederum sorgt dafür, dass die Jungpflanzen früher blühen. Es unterbricht ihre Nachtruhe für drei bis vier Stunden und regt sie dadurch an, Knospen zu bilden. "So schlafen die Petunien nicht ein", sagt er.

Auch der Westdeutsche Rundfunk (WDR) stattete ihm schon einen Besuch ab,Für die Dokumentation "NRW bei Nacht" hat das Kamerateam die Gewächshäuser gefilmt. Wann die Sendung ausgestrahlt wird, steht noch nicht fest.

(NGZ)
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