Jüchen Weiteres Gewerbegebiet mit Mönchengladbach?

Jüchen · In der Nachbarstadt hofft man auf neue Gewerbeflächen. Ein Wunsch: eine Fläche bei Sasserath, die mit Jüchen entwickelt werden könnte.

Das interkommunale Gewerbegebiet mit Grevenbroich ist für Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens das Vorhaben, "auf das wir uns konzentrieren werden". Im Regionalplan-Entwurf ist es als eines der Leuchtturm-Projekte mit überregionaler Bedeutung ausgewiesen. Auf der Fläche entlang der Autobahn 46 könnte sich, so die Vorstellungen der beiden Verwaltungs-Chefs Zillikens und Ursula Kwasny, auch Industrie mit 24-Stunden-Betrieb ansiedeln. Doch aus dem Entwurf können sich neue Perspektiven für Jüchen ergeben - eine weitere Kooperation mit der Nachbarstadt Mönchengladbach.

"Der Regionalplan war für uns der Anlass, über weitere Gewerbegebiete nachzudenken", so Wolfgang Speen, Sprecher der Stadt Mönchengladbach. Denn Flächen für neue Firmen seien rar. Dies zeige das interkommunale Gebiet mit Jüchen: "Der Regiopark ist praktisch ausverkauft, dort gibt es gerade noch 7000 Quadratmeter", sagt Speen. "Wir würden uns wünschen, dass wir nach diesem Erfolgsmodell weitere Gewerbegebiete nutzen können." Eine Möglichkeit wäre ein interkommunales Areal mit Jüchen in der Nähe von Mönchengladbach-Sasserath. "Allerdings ist das Vorhaben nicht im Regionalplan-Entwurf enthalten", betont der Stadtsprecher.

Aus dem Jüchener Rathaus gab es zu einem zweiten Gewerbegebiet mit Mönchengladbach keine Auskunft: "Das müssen wir im Detail abstimmen", erklärte Bürgermeister Harald Zillikens auf Anfrage.

Generell dürfte der Bürgermeister, der die Ansiedlung neuer Firmen bisher stets als "Chefsache" und als unverzichtbar für die Zukunft der Gemeinde Jüchen angesehen hatte, an dem Thema überaus interessiert sein. Zumal im Entwurf des Regionalplans keine weiteren Gewerbe-Areale für die Gemeinde Jüchen eingezeichnet sind. Bleibt die Hoffnung auf einen ähnlichen Erfolg wie im Regiopark: Dort brachten Global Player wie Zalando, Esprit oder DHL rund 2000 neue Jobs.

Was Zillikens zurzeit hat: 30.000 Quadratmeter an der Robert-Bosch-Straße. Ein schwieriges Pflaster wegen der Nähe zum Wohngebiet, die Auflagen beinhaltet. An der B 59 ist nur ein Viertel der Gesamtfläche von 43 000 Quadratmeter belegt. Vor vier Jahren wurde der erste Vertrag mit der "City Glaserei" unterschrieben - inzwischen ist ein kleines Zentrum rund ums Auto entstanden mit der Werkstatt Cornetz Auto-Crew, dem "Redhot-Carwash" und dem im Spätsommer aus der Ortsmitte umgezogenen Ford Wirtz. Doch im vergangenen Jahr konnte kein neuer Vertrag unterschrieben werden.

Wie kann sich die Gemeinde Jüchen entwickeln? Die Bedingungen für Wirtschaft, Wohnen, Windkraft oder Grünflächen sind fesgelegt im neuen Entwurf des Regionalplans, den die Bezirksregierung in Düsseldorf erarbeitet hat. Dazu können Kommunen und Bürger bis zum 31. März Stellung nehmen. Bürgermeister Harald Zillikens wird die Position der Gemeinde in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses am 5. März darstellen.

(NGZ)
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