Jüchen Weniger Geld für Ganztagsschule

Jüchen · Das Konzept der Offenen Ganztagsgrundschulen (OGATA) ist ein Renner. Zumindest, wenn man die aktuellen Anmeldezahlen in der Gemeinde ansieht. Die Gemeinschaftsgrundschule in Jüchen stockt deshalb ihren „Tonitreff“ um zwei Gruppen auf. Einziges Problem: Der Landesregierung fehlt dazu das nötige Geld.

Der Bedarf ist aber da. Alleine für das kommende Schuljahr liegen nach Angaben der Verwaltung 41 Neuanmeldungen vor. Damit werden im nächsten Schuljahr 87 Kinder am Nachmittag im „Tonitreff“ betreut. Zieht man die Abgänge ab, immerhin 31 Schüler mehr.

Die Verwaltung muss bei ihren Planungen jetzt aber mit 30 Prozent weniger Mitteln auskommen, als ursprünglich gedacht, erklärt Marcel Schwarz, bei der Gemeinde unter anderem zuständig für Schulen. Eigentlich hatte die Kommune 115 000 Euro pro Gruppe beantragt. Das Land kann aber jeweils nur rund 80 500 Euro bereitstellen.

Trotz des geringeren Geldsegens glaubt Schwarz an die Machbarkeit des Projektes: „Natürlich müssen wir jetzt Kompromisse eingehen und einige Abstriche machen.“ Im Klartext bedeutet dies Einsparungen bei der Ausstattung und den Architektenleistungen. Außerdem soll der Bauhof bei der Gestaltung der Außenanlagen mit Rat und Tat einspringen.

Schließlich muss einiges erneuert werden, damit in Zukunft noch mehr Grundschulkinder nach Unterrichtsschluss betreut werden können. Die beiden bestehenden Gruppen befinden sich im Keller der Schule. Auf der gegenüberliegenden Flurseite sollen auch die neuen Räume entstehen, die bislang noch als Lagerstätten genutzt werden.

Damit die Kinder nicht im finsteren Kellerloch hausen müssen, sind Umbauarbeiten nötig. Neben Veränderungen im Innenbereich sieht der Plan vor, dass außen großflächig der Boden abgegraben wird und neue Fenster eingesetzt werden, um mehr Sonnenschein in die Räume zu bringen. Die Kosten für die gesamten Baumaßnahmen betragen nach Rechnungen des Planungsbüros Quasten und Berger rund 180 000 Euro. Darin sind weder Kosten für die Architekten noch die Innenausstattung enthalten. Deshalb wird die Gemeinde wohl umdenken müssen. Eine Ortsbegehung mit den Architekten findet am Montag statt. Nach Angaben der Verwaltung reichen trotz der zwei neuen Gruppen die vorhandene Küche und der Essraum vollkommen aus. Sie bleiben unverändert.

Die Gemeinde wartet jetzt auf den Bewilligungsbescheid vom Land. „Wenn dieser eintrifft, können wir mit den Baumaßnahmen beginnen“, sagt Schwarz. Eine Aufnahme des Betriebs in den neuen Gruppen hält er allerdings erst nach den Herbstferien für realistisch. Der Startschuss sollte den ursprünglichen Überlegungen nach bereits im August fallen.

(RP)
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