Jüchen Widerstand gegen KV-Terminal wächst

Jüchen · Nach der Gruppe "Perspektive Jüchen" sammeln sich jetzt um den Gierather Klaus Schürmann Kritiker des geplanten Millionen-Projekts.

 Klaus Schürmann will den Widerstand organisieren.

Klaus Schürmann will den Widerstand organisieren.

Foto: L. Berns

Klaus Schürmann (55) macht gegen Lärm mobil: Der Gierather hatte sich bereits in unserer Zeitung über zu viele Motorradfahrer in Gierath und Gubberath beschwert - jetzt startet er mit Gleichgesinnten eine neue Homepage "Lärm in Jüchen". Darüber will er den Widerstand der Bürger gegen das KV-Terminal organisieren. Was Schürmann dazu bewogen hat: "Wir glauben nicht, dass das Terminal ohne weitere Belastungen realisiert werden kann."

Zu seinen Mitstreitern gehört Peter Bauer. Der Gierather hat den Ratsfraktionen von CDU, SPD, FDP, Bündnis 90/Die Grünen und FWG geschrieben. Darin kritisiert er etwa die Informationspolitik von Bürgermeister Harald Zillikens als "eher nebulös und teilweise widersprüchlich". Bauer fürchtet zunehmende Bealstungen für die Anwohner, etwa weil "solche Terminalgelände in der Regel nachts entsprechend stark ausgeleuchtet sind und ein- und ausfahrende Züge auf der Strecke unmittelbar vor unseren Ortschaften bremsen oder beschleunigen". Durch die lauten Güterzüge könnten erhebliche unvermeidbare Brems-, Puffer- und Rangiergeräusche entstehen. Die Bahnlinie werde ebenso stärker frequentiert; an- und abfahrende Lkw würden die Autobahnen verstopfen. Motorräder und schwere, große Fahrzeuge gebe es bereits zu viele: "Dass die Landstraße 71 mit dem historisch bedingt geringen Straßenquerschnitt die heutigen Verkehrsströme nicht mehr aufnehmen kann, führt zu Problemen." Bauer hofft auf Stellungnahmen der Fraktionen, denn: "Viele Bürger wollen vor der Kommunalwahl wissen, wie die zukünftigen Ratsvertreter in dieser Sache abstimmen."

Bürgermeister Harald Zillikens hatte sich zuletzt bei der Mitgliederversammlung des CDU-Gemeindeverbands für das KV-Terminal und das interkommunale Gewerbegebiet stark gemacht; er bezeichnete das Terminal als ein "Leuchtturmprojekt" und als "Chance für Jüchen, für die ich kämpfen werde".

Auch wenn Zillikens die Sorgen der Menschen verstehe, könnte er zurzeit keine Äußerungen zum künftigen Terminal machen: "Es gibt noch keine Gutachten, noch keine Pläne." Das gesamte Verfahren befinde sich noch in einem "embryonalen Stadium". Wer jetzt - wie auch die Betreiber der Homepage "Lärm in Jüchen" - Vergleiche etwa mit dem Umschlagplatz Köln- Eifeltor ziehe, der "weiß mehr als ich", machte der Bürgermeister deutlich. Um langfristig einen ausgeglichenen Etat vorweisen zu können, müsse die Verwaltung entweder Ausgaben reduzieren oder Einnahmen erhöhen; deshalb sei die Ansiedlung neuer Firmen - und damit zukünftiger Gewerbesteuerzahler - unverzichtbar.

Klaus Schürmann hat bereits Kontakt zur Gruppe "Perspektive Jüchen" aufgenommen; bisher haben sich dort zehn Gegner des KV-Terminals zusammengefunden.

(NGZ)
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