Kaarst Aldegundis-Heim wird Wahllokal

Kaarst · Älteren Mitbürgern soll damit die Teilhabe am Wahlverfahren erleichtert werden.

Rechtzeitig zur ersten Wahl eines Seniorenbeirats richtet die Stadt ein Wahllokal in einem Seniorenwohnheim ein. Wenn am 13. September zudem auch für das Bürgermeisteramt und für den Integrationsrat die Stimmen abgegeben werden, brauchen die Bewohner des Caritashauses St. Aldegundis in Büttgen nicht einmal vor die Tür gehen, ohne jedoch die Briefwahl in Anspruch nehmen zu müssen. Die Urne zur persönlichen Stimmabgabe steht bei ihnen im Haus. Die Leitung der Einrichtung hat ihre Zustimmung bereits gegeben.

Die Anregung dazu fiel eher beiläufig in einem Nebensatz. Heiko Bechert von der Stadt Meerbusch berichtete im Januar im Hauptausschuss eigentlich über die Erfahrungen der Nachbarkommune mit dem mobilen Bürgerbüro. Der Besuch der städtischen Mitarbeiter in den Senioreneinrichtungen entstand aus der Idee heraus, in den Wohnheimen Wahllokale einzurichten und somit den ältesten Mitbürgern die Teilhabe am Wahlverfahren zu erleichtern. Bei der Kommunalwahl 2014 wurde dies in Osterath und Lank erfolgreich umgesetzt. Der Hauptausschuss beauftragte daraufhin die Kaarster Verwaltung, eine Machbarkeit in der eigenen Stadt dahingehend zu prüfen.

In diesem Zuge werden jetzt zwei Wahllokale neu untergebracht. Das Caritashaus gehört zum Wahlbezirk 19.1, dessen Wahllokal sich bisher in der Hauptschule an der Hubertusstraße befand. Es zieht nun in das Seniorenwohnheim, während die Bürger im Wahlbezirk 20.1 zukünftig in der Hauptschule ihre Stimmen abgeben. Seit der Schließung der Grundschule an der Römerstraße teilten sie sich mit dem Wahlbezirk 22.1 das Rathaus in Büttgen als Wahllokal. Die neue Zuteilung sorgt dort nun auch für eine Entlastung bei der räumlichen Situation.

Die Stadt Kaarst ist insgesamt in 22 Wahlbezirke aufgeteilt. Die Wahllokale haben von 8 bis 18 Uhr geöffnet und werden von ehrenamtlichen Helfern betreut. Sie treffen sich eine halbe Stunde vor der Öffnung und teilen sich für zwei Schichten auf. Nach der Auszählung wird das Ergebnis telefonisch an die Mitarbeiter des Bürgerbüros mitgeteilt und für die öffentliche Präsentation der Wahlergebnisse im Rathaus Kaarst ins System eingepflegt.

Der Anteil der Briefwähler nimmt mittlerweile stetig zu. Ihre Wahlzettel werden am Wahltag im Rathaus Kaarst ebenfalls erst ab 18 Uhr ausgezählt. Während zur Bürgermeisterwahl alle Deutschen und Bürger der Europäischen Union ab 16 Jahre wahlberechtigt sind, gelten für die Abstimmung zu Seniorenbeirat und Integrationsrat spezielle Voraussetzungen wie ein Alter von mindestens 60 Jahren oder ein Migrationshintergrund.

(stef)
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