Kaarst Aufräumarbeiten dauern noch Wochen

Kaarst · Zwei Kolonnen zu je drei bis vier Mitarbeiter kümmern mit sich zum teil schwerem Gerät um die Baumschäden.

 Auch die Bäume am Spielplatz Postweg in Büttgen haben bei dem Sturm Schaden genommen. Thomas Rohhowsky schneidet den Spielplatz frei.

Auch die Bäume am Spielplatz Postweg in Büttgen haben bei dem Sturm Schaden genommen. Thomas Rohhowsky schneidet den Spielplatz frei.

Foto: Lothar Berns

Der Sturm "Ela" an Pfingsten beschädigte rund 200 städtische Bäume in Grünanlagen, auf Spielplätzen und an den Straßenrändern. Tatsächlich lässt sich eine Schneise der Verwüstung erkennen, denn während Vorst, Driesch und Teile von Holzbüttgen relativ verschont blieben, traf es den Bereich vom Kaarster Osten bis nach Büttgen besonders schwer.

In den ersten Tagen nach dem Sturm waren sie im Stadtgebiet erst einmal mit den dringendsten Aufräumarbeiten und der Verkehrssicherung beschäftigt. Bauhofleiter Ralf Stübben schickte dafür alle seine 35 Mitarbeiter raus. "Es wurde teilweise gearbeitet von sieben Uhr morgens bis die Dunkelheit einsetzte", berichtet er. Dass spezielle Baumarten dem Wetter besonders zum Opfer gefallen sind, kann er nicht behaupten. "Vor einer solchen Naturgewalt ist kein Baum mehr oder weniger gefeit", sagt Stübben. In der Spitze wurden Windgeschwindigkeiten von 250 Stundenkilometer gemessen. Personenschäden in Kaarst sind nicht bekannt, und auch kaum Peripherieschäden an Gebäuden oder Fahrzeugen zu beklagen. Die Schulen und Kindergärten konnten nach dem Ferientag zu Pfingstdienstag wieder geöffnet werden. Dort sorgten die Hausmeister rechtzeitig für Ordnung und Sicherheit. An der Oststraße drohte eine Eiche auf den evangelischen Kindergarten zu fallen. Die Gefahr wurde als allererstes gebannt.

Auf dem Spielplatz am Postweg stürzte eine entwurzelte Eiche in den Garten eines Nachbargrundstücks. Von einem zweiten Baum ist ein dicker Ast abgeknickt wie ein Streichholz. Hier sind die Schäden besonders gravierend. Der gesamte Grünzug zwischen Postweg und Vom-Stein-Straße musste gesperrt werden. Überall liegt Grünzeug, angeknackste Äste drohen noch zu brechen. Im Korb eines Kranwagens fahren die Bauhofmitarbeiter in die hohen Baumkronen und lassen die Motorsäge aufheulen. Das Totholz wird in einem Häcksler noch vor Ort zerkleinert. Das wohl prominenteste Sturmopfer ist die Trauerweide am Rathaus Kaarst. Im Eichenwäldchen an der Stakerseite wurden vier Bäume entwurzelt und stürzten zum Teil in einen anliegenden Garten. Bedauernswert ist auch der Verlust einer Roteiche mit 2,25 Meter Stammumfang an der Schillerstraße. Am Bahnhof Büttgen liegen mehrere Linden wie umgestoßene Mikado-Steine nebeneinander. "Da sie frei standen, wurden sie vom Wind voll erfasst", erklärt Stübben.

Inzwischen kümmern sich zwei Kolonnen zu je drei bis vier Mitarbeiter um die Sturmschäden. Da nur ein Kranwagen und ein Häcksler zur Verfügung stehen, leistet das zweite Team die Arbeiten, die vom Boden aus machbar sind. Die Aufräumarbeiten werden sie noch einige Wochen beschäftigen. Für die übrigen Leute vom Bauhof geht derweil das laufende Geschäft des Alltags mit der regelmäßigen Grünpflege oder Absperrdiensten für das nahende Büttgener Schützenfest weiter.

(NGZ)
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