Rosenmontag in Kaarst Bälle, Kamelle und Selleriestangen

Kaarst · Getreu dem Motto "40 Jahr kunterbunt - in Büttgen gehts noch immer rund" ist gestern ein bunter Zug durch Büttgen gezogen. Von Einhörnern über Harry-Potter-Doubles bis zu Hippies war alles vertreten.

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Rosenmontagszug in Büttgen 2024

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Foto: Wolfgang Walter

Der Himmel strahlte blau, die Straßen rund um Büttgen leuchteten dank fantasievoll kostümierter Jecken in allen möglichen Farben - das Motto des diesjährigen Zuges "40 Jahre kunterbunt - in Büttgen geht's noch immer rund" wurde gestern perfekt umgesetzt und das Wetter meinte es besonders gut mit den Kaarster Jecken.

Die Karnevalsgesellschaft "Fünf Aape" hatte wieder einen feinen Zug auf die Beine gestellt: Zehn Wagen sowie dreizehn Fuß- und Musikgruppen brachten insgesamt 585 Personen auf die Beine, die den Ruf der Narren nach Kamelle mit einem fröhlichen Helau erwiderten.

Zuvor hatten sich die Besucher wegen der frostigen Temperaturen schon warmgeschunkelt und getanzt. Die vier rüstigen Damen des Kegelclubs "Alles wackelt, nichts fällt um" stärkten sich im Zelt des Sankt-Aldegundis-Heims mit Speis und Trank. "Wir sind alle in Büttgen geboren und jedes Jahr beim Zug dabei", erzählen Margret, Christel, Otti und Gerda, zwischen 75 und 80 Jahre alt. "Auf Partys dürfen wir nicht mehr, aber hier sind wir noch geduldet", sagten sie und lachten herzhaft. Nach dem Zug wollten sie wie immer noch zu einem privaten Kaffeetrinken zusammen bleiben. Auf die mittlerweile schwierig gewordene Finanzierung des Zuges angesprochen, sagten die Damen, dass sie es sehr bedauern würden, wenn er ausfiele - und wären auch bereit, dafür eine Spende zu geben.

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Foto: Andreas Woitschützke

Die drei Freundinnen Josefine, Hannah und Greta (alle neun Jahre alt) waren als Clown, Rotkäppchen und Einhorn ausstaffiert und warteten aufgeregt auf den Zugbeginn. Besonders das Einhorn-Kostüm hielt schön warm - kam aber nicht gegen den Original-Taucheranzug von Uwe Eichler an. Samt Schnorchel. "Ich fahre bald in den Urlaub und habe den Anzug heraus gesucht, ob er noch passt. Da dachte ich mir, ich kann ihn auch heute anziehen", sagte er und schmunzelte.

Auch Heidi Andratschke geht gern zum Büttgener Zug: "Wir kommen seit Jahren mit einer Gruppe hier hin. Man trifft immer jemanden - es ist so richtig schön heimisch", erklärte sie. Auch sie wäre bereit, eine Spende zur Finanzierung beizusteuern. Das bestätigte auch Anne Hochscheid. Sie war als Minniemouse verkleidet, ihre Tochter Charlotte (9) als Cleopatra. "Wir sehen uns den Zug regelmäßig an und finden ihn immer gut", sagten beide.

Peter Ducksch, zweiter Vorsitzender der "Fünf Aape", geht davon aus, dass der Zug im nächsten Jahr stattfindet. "Wir haben dank der Berichterstattung in der NGZ bereits einige Sponsoren gefunden", erläuterte er. Außerdem gebe es 2019 wieder ein Prinzenpaar der Stadt Kaarst und gleichzeitig ein Jubiläum - der 41. Zug ist eigentlich der 44., da er drei Mal ausfallen musste. Das müsse gefeiert werden. Sollten sich noch mehr Menschen finden, dann stünde dem Zug im kommenden Jahr nichts im Wege. Nun heiße es abwarten.

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Foto: Melanie van Schyndel

Als der närrische Lindwurm dann endlich mit halbstündiger Verspätung wegen einer angeblichen Schlägerei startete, schlug die Begeisterung der Zuschauer hohe Wellen. Der Verein "Holzbüttzje" präsentierte einen prachtvollen blau gestalteten Wagen namens "Novesia Garde" und das Fahrzeug der Interessengemeinschaft Büttgen war mit unzähligen Märchenfiguren verziert. Das Gefährt der evangelischen Kirchengemeinde versprach "Es ist noch Platz in der Arche" - und eine große Gruppe aller möglichen "Tiere" folgte zu Fuß. Es flogen Süßigkeiten, Berliner und Bälle durch die Luft - aber auch Gesundes wie Porreestangen. Und vom imposanten Wagen der "Fünf Aape" freuten sich Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus und ihre Stellvertreterinnen über die vielen fröhlich Feiernden.

(NGZ)
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