Kaarst Beigeordneter geht in den Ruhestand

Kaarst · Nach mehr als 13 Jahren im Dienst der Stadt Kaarst verabschiedet sich Manfred Meuter Ende Februar kommenden Jahres in die Rente. Der Bürgermeister denkt bereits über das Anforderungsprofil für seinen Nachfolger nach.

 "Man muss kreativ und kommunikativ sein, sich technisch und rechtlich gut auskennen", sagt Manfred Meuter über den "intellektuellen Vierkampf", den er als Technischer Beigeordneter bestritten hat.

"Man muss kreativ und kommunikativ sein, sich technisch und rechtlich gut auskennen", sagt Manfred Meuter über den "intellektuellen Vierkampf", den er als Technischer Beigeordneter bestritten hat.

Foto: Lothar Berns

Die Stadt Kaarst hat wieder einen hochrangigen Job zu vergeben. Nach der Wahl eines neuen Ersten Beigeordneten wird nun die Stelle des Technischen Dezernenten neu zu vergeben sein. Manfred Meuter geht am 28. Februar 2015 in den Ruhestand. Der Abschied war eigentlich für Ende kommenden Jahres vorgesehen, aus gesundheitlichen Gründen ist der Stadtrat seiner Bitte um einen früheren Eintritt in die Rente nachgekommen. Zwei Tage nach seinem 64. Geburtstag wird der Wahlbeamte mehr als 13 Jahre im Dienst der Stadt Kaarst gewesen sein.

Zum Jahreswechsel 2001/2002 trat er im Technischen Rathaus die Nachfolge des Dezernenten Werner Schmitz-Lechtape an. Damals lastete auf der Stadt ein Investitionsstau von rund 15 Millionen D-Mark. Auf der Projektliste stand unter anderem die Neugestaltung des Rathausplatzes in Büttgen oder die Suche nach einem neuen Standort für die Feuerwache, nachdem die Planungen im Kaarster Westen gerade endgültig verworfen waren. In diesen Tagen freut sich Meuter über ein nahezu fertiggestelltes Wohn- und Gewerbegebiet an gleicher Stelle. "Das Wasser im See-Karree ist jetzt drin", berichtet er. Der Baubeginn der K 37n im Gewerbegebiet "Kaarster Kreuz" wird voraussichtlich noch in seine Amtszeit fallen, der erste Spatenstich für das neue Ikea-Möbelhaus nicht mehr.

Nach einer Banklehre und dem Wehrdienst entschied sich der gebürtige Düsseldorfer für ein Studium der Stadt- und Regionalplanung an der TU Dortmund. Das zweite Staatsexamen mit der Fachrichtung Städtebau schloss er mit dem Titel "Bauassessor Diplom-Ingenieur" ab. Nach Stationen in Hannover und Leverkusen arbeitete Manfred Meuter 17 Jahre bei der Stadt Remscheid, wo er unter anderem als Koordinator für die "Regionale 2006" im Bergischen Städtedreieck tätig war. Vorzeitig schied er aus dem Projekt aus, um Dezernent in Kaarst zu werden.

Dort erlebte Meuter in all den Jahren, wie stark sich die Kaarster Bürger in Projekte einbringen und für intensive Diskussionsprozesse sorgen. "Man muss kreativ und kommunikativ sein, sich technisch und rechtlich gut auskennen", sagt er über den "intellektuellen Vierkampf", den er als Technischer Beigeordneter bestritten hat und noch bestreitet. Mit Gegenwehr sei eigentlich immer zu rechnen.

Das Anforderungsprofil des Nachfolgers ist für Bürgermeister Franz-Josef Moormann eine "hochinteressante Frage". "Neben den Leitungsaufgaben für mehrere technische Bereiche müssen die Spezialitäten unserer Stadt sorgfältig berücksichtigt werden", so Moormann. Dazu gehören die Verantwortung für das städtische Kanalnetz und einen großen Gebäudebestand - beides Bereiche, die viele andere Kommunen in Eigenbetriebe ausgegliedert haben. Auch die Kompetenz in sozialen Belangen könnte eine Rolle spielen - Beispiel: Quartiersentwicklung oder vierte Pflegeeinrichtung. Grundsätzlich sollte ein Bewerber die Qualifikation für den höheren Dienst in einer öffentlichen Verwaltung und einen akademischen Studienabschluss mitbringen. Nach der Sommerpause wird sich der Stadtrat mit der Stellenausschreibung befassen.

(stef)
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