Kaarst Bruchweg: Anwohner gegen Nachverdichtung

Kaarst · Die Mehrheit der Grundstückseigentümer spricht sich gegen Neubauten an der Bahn aus. Im Januar tagt der Planungsausschuss.

 Die Grundstücke entlang des Holzbüttgener Bruchwegs sind sehr lang gezogen. Dahinter verläuft die Trasse der Regiobahn.

Die Grundstücke entlang des Holzbüttgener Bruchwegs sind sehr lang gezogen. Dahinter verläuft die Trasse der Regiobahn.

Foto: L. Berns

Am Bruchweg wird es wohl keine bauliche Nachverdichtung geben. Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhard geht davon aus, dass das Thema endgültig vom Tisch ist: "Die betroffenen Grundstücksbesitzer haben ein eindeutiges Votum gegen eine Nachverdichtung abgegeben", sagte Burkhard. Eigentlich hätte der Planungsausschuss in seiner Dezember-Sitzung bereits beschließen sollen, dass es zwischen der Kreuzstraße und der Schlossstraße keine bauliche Nachverdichtung geben wird. Die Ausschusssitzung soll im Januar nachgeholt werden.

Den Auftrag, eine entsprechende Befragung durchzuführen, hatte die Verwaltung am 23. Juni vom Planungsausschuss erhalten. Am 22. Oktober hatte es im Bürgerhaus eine Informationsveranstaltung gegeben (die NGZ berichtete). Bereits damals zeichnete sich ein nur geringes Interesse ab, im rückwärtigen Teil der Grundstücke bauen zu dürfen. Grundstückseigentümer, die keinen konkreten Bauwunsch hatte, sprachen sich gegen die Pläne aus, wären sie doch zu Erschließungskosten von rund 15.000 bis 20.000 Euro herangezogen worden. Viele sahen sich nicht in der Lage, diese Summe aufzubringen. Sie wollten auch lieber ihr Grundstück in seiner gesamten Größe behalten, als der Stadt einen Teil davon zum Quadratmeterpreis von 95 Euro zu verkaufen.

Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart ist von dem Ergebnis der Umfrage unter den 33 betroffenen Grundstückseigentümern beziehungsweise Eigentümergemeinschaften nicht überrascht: "Das geringe Interesse zeichnete sich schon auf der Bürgerversammlung ab." Die Verwaltung akzeptiere dieses Votum: "Es gibt Menschen, für die ein großer gut angelegter Garten einen hohen Stellenwert hat." Ein Bebauungsplanverfahren werde deshalb nicht gegen den Willen der Bürger eingeleitet.

Nicht alle Betroffenen hatten sich im Rahmen der Informationsveranstaltung im Oktober zu Wort gemeldet. Nach der Veranstaltung gaben jedoch 28 Grundstückseigentümer eine schriftliche Rückmeldung ab - 20 von ihnen haben sich gegen eine Nachverdichtung ausgesprochen, lediglich acht Eigentümer hätten es gerne gesehen, wenn sie in ihren bis zu 90 Meter langen Gärten hätten bauen dürfen. Diese Möglichkeit hätte natürlich auch den Wert des Grundstücks deutlich erhöht, woran auch die Erschließungskosten nichts geändert hätten.

Die Verwaltung war auf Wunsch des Planungsausschusses aktiv geworden. Den Gesamtaufwand beziffert Sigrid Burkhart mit 50 Arbeitsstunden. Außerdem sind Kosten entstanden für ein kleines Schallgutachten: So wurde geklärt, ob Wohnen so nah an der Bahnlinie überhaupt möglich ist. Diese Frage hatte die Expertise mit einem klaren Ja beantwortet. Das überwiegende Nein der Grundstückseigentümer wird dazu führen, dass für diesen Bereich kein Bauleitplanverfahren eingeleitet wird. Es bleibt alles beim Alten.

(NGZ)
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