Kaarst Bürger dürfen bei Baugebiet mitreden

Kaarst · Bei der Planung des Areals an der Karlsforster Straße ist erstmals die Meinung und Kreativität der Kaarster gefragt. Bei einem Workshop wurden die Anregungen festgehalten. Gewünscht wird zum Beispiel eine individuelle Bebauung.

 Die vorgestellten Pläne bildeten die Diskussionsgrundlage an vier Thementischen zu den Bereichen "Verkehr", "Grün und Freiraum", "Wohn- und Lebensformen" sowie "Siedlungsentwicklung und Architektur".

Die vorgestellten Pläne bildeten die Diskussionsgrundlage an vier Thementischen zu den Bereichen "Verkehr", "Grün und Freiraum", "Wohn- und Lebensformen" sowie "Siedlungsentwicklung und Architektur".

Foto: Georg Salzburg

Es sind knapp fünf Hektar an der Karlsforster Straße, die eine letzte zusammenhängende Baulandreserve der Stadt Kaarst darstellen. Ein Struktur- und Rahmenkonzept hierfür wurde der Öffentlichkeit jetzt so früh wie selten vorgestellt. Die Bürgerbeteiligung gehört zwar zum offiziellen Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans, jedoch handelte es sich bei der Veranstaltung am Mittwochabend um den, wie Bürgermeister Franz-Josef Moormann es formulierte, "allerersten Vorschritt" - und dieser sollte sich dann auch anders gestalten als gewohnt. Statt eines Frontalvortrags mit anschließender Debatte konnten die Besucher in kleinen Workshops ihre Anregungen direkt bei den zuständigen Mitarbeitern der Verwaltung vortragen. Rund 60 Bürger nutzten die Gelegenheit.

Vorab erläuterte die neue Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart in wenigen Worten die drei vorbereiteten Konzepte, die sie pragmatisch als Minimal-, Mittel- und Maximalvariante betitelte. Die minimalistische Vorstellung sieht einen Nutzungsgrad von 30 Prozent Bebauung zu 70 Prozent Grünanlagen vor. Die maximale genau das Spiegelbild und die Mittelvariante ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Wohnbebauung und Freilandflächen.

Nochmals wies Burkhart dann darauf hin, dass es ein informeller Abend und kein offizieller Schritt im Verfahren sei, die Ideen der Bürger aber in den städtebaulichen Entwurf einfließen könnten. Die vorgestellten Pläne bildeten dann die Diskussionsgrundlage an vier Thementischen zu den Bereichen "Verkehr", "Grün und Freiraum", "Wohn- und Lebensformen" sowie "Siedlungsentwicklung und Architektur". Alle 20 Minuten sollten die Gruppen dann einen Tisch weiterziehen.

Auf Karteikarten wurden die Anregungen der Bürger festgehalten und an Stellwände gehängt. So wurde sich unter anderem mehrfach gegen einen alleinigen Bauträger und für eine individuelle Bebauung ausgesprochen.

Vorzugsweise werden im künftigen Neubaugebiet an der Karlsforster Straße Ein- und Zweifamilienhäuser mit zum Teil großzügigen Grundstücken gesehen, außerdem Wohnformen mit Service. Wegen des von ihnen befürchteten Verkehrsaufkommens favorisierten einige Workshop-Teilnehmer die Minimalvariante; auf Nachfrage am "Verkehr"-Tisch wurden ihnen bei rund 100 Familien in dem Viertel 200 Autos prognostiziert.

Zur Information, dass Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage gebaut werden könnten, folgte dennoch auch die Bitte nach zusätzlichen Parkflächen an der Karlsforster Straße. In der Frage des vorgesehenen Spielplatzes in dem Plangebiet ließ sich eine Tendenz zu einem Generationenspielplatz am Rande des neuen Wohnviertels ablesen.

(stef)
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