Kaarst Bürger holen Tour mit Spenden in die Stadt

Kaarst · In diesen Tagen überweist die Stadt die zweite Rate ihres Beitrags für die Tour de France - ermöglicht vor allem von Privatleuten.

 Wenn die Fahrer der Tour de France durch Kaarst rollen, richtet sich der Blick tausender Zuschauer auch auf die Stadt.

Wenn die Fahrer der Tour de France durch Kaarst rollen, richtet sich der Blick tausender Zuschauer auch auf die Stadt.

Foto: Stadt Düsseldorf/F. Bodenmüller

Wenn am 2. Juli der Startschuss fällt und die zweite Etappe der Tour de France durch Kaarst rollt, ist das für Dieter Kirchhartz das Größte. "Ich war früher selbst Radsportler, gehörte zu den ersten Fahrern in Büttgen", sagt er. Die Tour sehe er sich immer im Fernsehen an, live an der Strecke zu stehen, sei aber ein noch viel schöneres Erlebnis. "Und auch unsere Stadt wird wieder ins Licht gerückt - nicht zuletzt durch die Hubschrauberaufnahmen während der Tour. Dieses Event ist einfach eine tolle Attraktion", stellt er fest. Als klar war, dass die Tour de France die Stadtkasse nicht belasten dürfe, habe er deshalb nicht gezögert, das Radsportereignis in Kaarst mit 500 Euro aus seinem privaten Portemonnaie zu unterstützen. Und er war nicht der einzige.

"Wir haben eine sehr großen Rückhalt bei den Kaarstern. Immer wieder sind Menschen zu mir gekommen und haben Geld für die Tour gespendet. Mancher kam mit zehn Euro, die meisten beteiligten sich mit 100 Euro, und wir konnten auch viele Firmen als Sponsoren gewinnen", sagt Franz-Josef Kallen. Der Vorsitzende des VfR Büttgen zeichnet für die Akquise verantwortlich und hatte schon nach dem Kaarst-Total-Wochenende Anfang September einen großen Teil der 50.000 Euro plus Mehrwertsteuer zusammen, die Kaarst als Durchfahrtsort vertraglich zusichern musste. "Schon Ende August hatten wir innerhalb einer Woche rund 17.000 Euro von verschiedenen Firmen bekommen. Bei Kaarst Total haben wir dann mit einem Aufruf von der Bühne noch mal 7000 Euro an einem Abend eingesammelt. Zwei private Spender haben gleich 1000 Euro gegeben", sagt VfR-Chef Kallen voller Freude.

Die Resonanz sei so groß gewesen, dass es rund eine Woche später Zusagen für rund 30.000 Euro von privaten und gewerblichen Sponsoren gegeben habe. "Und bis jetzt hat noch niemand einen Rückzieher gemacht", so Kallen. Zum 1. November habe die Stadt dann wie vereinbart die erste Rate für die Teilnahme an der Tour de France in Höhe von 25.000 Euro überwiesen, die nächste soll in diesen Tagen nach Düsseldorf fließen. "Die rund 60.000 Euro für die Durchfahrt haben wir auf jeden Fall beisammen. 75 Spender und Sponsoren beteiligen sich daran", sagt Franz Josef Kallen.

Neben drei Großsponsoren, die sich mit jeweils 5000 Euro beteiligt haben, hätten Firmen, Kreditinstitute und Einzelhandel einen Obolus zum Gelingen beigtragen. "Besonders erfreulich ist aber das private Engagement der Kaarster Bürger, zeigt es doch die Begeisterung für dieses weltgrößte Radsportereignis in unserer Stadt ", meint Kallen. Dass die Radsportler das Kaarster Rathaus nicht passieren, sei zwar bedauerlich. "Aber die Stadt wird sich dennoch präsentieren können. Bei den Luftaufnahmen wird das Rathaus ebenso zu sehen sein wie etwa die Ohrenbrücke und der Nordkanal", erklärt der VfR-Vorsitzende weiter. Und dass die Pedalritter durch das "radverrückte" Sportdorf Büttgen radeln, freut ihn natürlich besonders. "Auf der Bahn in unserem Radsportstützpunkt haben immerhin schon etliche Olympiasieger und Weltmeister trainiert."

(NGZ)
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