Kaarst Büttgener Kinderchor ist größter der Stadt

Kaarst · "Budicantamus" wird in diesem Jahr 18. Aber volljährig ist keiner der Sänger. 72 Kinder sind dabei.

 "Budicantamus" und der Kirchenchor St. Aldegundis.

"Budicantamus" und der Kirchenchor St. Aldegundis.

Foto: Hämel

Der Chorleiter überragt seine Schützlinge um Längen und behält so gut den Überblick. Den braucht er auch, denn aus 72 Kehlen schallt ihm ein "Guten Morgen Herr Böttcher" entgegen. Wenn sich alle Chormitglieder aus Erst- bis Viertklässlern in der Halle der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Budica in Büttgen versammeln, ist das schon ein beeindruckendes Bild. Die Kinder bilden den Chor "BudiCantamus" - zusammengesetzt aus Budica für Büttgen und dem lateinischen Cantamus für "Wir singen". Aktuell ist er der größte Kaarster Kinderchor und nach Aussage von Regionalkantor Michael Landsky der größte katholische im Rhein-Kreis. Unter Leitung von Dieter Böttcher ist er stetig gewachsen. Er probt eingeteilt nach Klassen wöchentlich jeweils 45 Minuten im Anschluss an den Unterricht in der fünften und sechsten Stunde.

Der Chor entstand im Jahr 2000 an der katholischen Grundschule Büttgen. Diese wurde 2009 mit der Gemeinschaftsgrundschule zusammengelegt. Die Zusammenlegung förderte die Kooperation von Schule und Kirche - seit dem Jahr 2011 öffnete sich der Kinderchor mehr und mehr konfessionsunabhängig allen Schülern.

"Früher probten wir im Bereich des Offenen Ganztags - die Kinder mussten nachmittags nochmals zur Schule kommen", erinnert sich Dieter Böttcher. Schließlich entschied sich Ariane Simon, seit 2015 Schulleiterin der GGS, für einen festen Platz des Chores in der Stundenplangestaltung. "Ich begrüße die Chorarbeit sehr, denn dieses Projekt ist für die Entwicklung der Kinder nur von Vorteil", erklärt sie. Konzentrationsfähigkeit und Sozialverhalten werden gefördert, ebenso Ausdrucksfähigkeit und Sprache.

Die 48-jährige ist selbst sehr musikaffin, singt mit ihren Schülern auch im Musikunterricht und privat ist Musik ebenfalls ihr Steckenpferd. "Die Schüler haben nach meist vierjähriger Mitgliedschaft im Chor eine gute Grundlage, um nach der Grundschule woanders zu singen", sagt sie. Einziges Manko: Ein eigener Probenraum fehlt. Derzeit finden die Proben noch in Klassenräumen statt. Die Kinder treten in Schul- und Familienmessen, beim jährlichen Familienkonzert in der Pfarrkirche St. Aldegundis und bei größeren Events wie dem Luther-Pop-Oratorium auf. Sie sind sich einig, dass ihr Chor eine tolle Sache ist: "Es ist cool hier und man lernt andere Kinder kennen", meint Ben (9). Sein Altersgenosse Konrad ergänzt: "Wir singen viele neue Lieder" und die ebenfalls neunjährige Emma freut sich über die Auftritte, auch wenn es da schon mal Lampenfieber gebe.

(keld)
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