Kaarst Büttgener "Tour-Baum" ist gefallen

Kaarst · Nun wird der Betonsockel entfernt und die Straße für die Radler eingeebnet.

 So sieht Büttgen ohne den "Tour-Baum" aus.

So sieht Büttgen ohne den "Tour-Baum" aus.

Foto: ki-

Er ist weg. Nur noch der Stumpf erinnert an den Bergahorn am Rathausplatz in Büttgen. Die Fällung des rund 50 Jahre alten Baumes hatte im Vorfeld für Aufregung gesorgt.

Die SPD-Politikerin Sabine Kühl hatte sich für seinen Erhalt eingesetzt und ein Protest-Schild an seinem Stamm befestigt. Denn der Baum sollte fallen, weil er den Radsportlern der Tour de France im Wege stand - so stand es zumindest in der Vorlage für den Bau- und Umweltausschuss (Buna). Doch das war offenbar nicht der einzige Grund. "Das Ding hat 'ne Macke", brachte es der Vorsitzende des Buna, Josef Karis, in der Sitzung am 1. Februar auf den Punkt. Denn der Baumsachverständige Jürgen Kutscheidt war in seinem Gutachten zu dem Ergebnis gekommen: "Der Baum ist krank bis absterbend." Nach Abwägung aller Fakten hatte es dann im Buna eine deutliche Mehrheit für die Fällung des Bergahorns gegeben.

"Das musste jetzt passieren. Vor Beginn der Vogelschutzzeit", erklärt Josef Karis. Nun werde noch der Betonsockel entfernt, in dem der Baum gestanden hat. Die Straße werde an dieser Stele eingeebnet und damit verbreitert. So sollen Radrennfahrer am 2. Juli ungehindert passieren können. "Für den Baum wird es zwei Ersatzpflanzungen in unmittelbarer Nähe geben", so Karis weiter. Langfristig werde die Büttgener Ortsmitte komplett neu gestaltet. "Ich weiß nicht, wie weit die Planungen da genau sind. Aber ich glaube nicht, dass es in diesem Jahr noch was wird", so Karis.

Bei der Prüfung des Bergahorns sei aufgefallen, dass auch einige benachbarte Bäume in keinem guten Zustand sind. "Wir müssen die Bedingungen für Straßenbäume verbessern. Sie werden im Rahmen der Neugestaltung in spezielles Substrat eingepflanzt, nicht in Beton gepfercht. Die Fehler von vor 40 Jahren wiederholen wir nicht", sagt Karis.

(dagi)
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