Kaarst Carsharing-Projekt für den Kreis startet in Kaarst

Kaarst · Ein Neusser Autohaus will die Idee umsetzen. Die Stadt stellt zwei Stellplätze gegenüber des Rathauses zur Verfügung.

 In anderen Städten - vor allem in größeren - wird Carsharing bereits praktiziert.

In anderen Städten - vor allem in größeren - wird Carsharing bereits praktiziert.

Foto: Stadt Bocholt

Mit anderen ein Auto zu teilen, also Carsharing zu betreiben, wird deutschlandweit immer beliebter - weil es die Umwelt und den Geldbeutel schont. Während es im benachbarten Düsseldorf bereits mehrere Carsharing-Anbieter gibt, ist das "Auto-Teilen" in Kaarst noch nicht angekommen. Jetzt geht Kaarst einen ersten Schritt in diese Richtung.

Im März hatte der Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss die Verwaltung beauftragt, mit Anbietern von Carsharing-Fahrzeugen dahingehend zu verhandeln, dass zunächst maximal ein Anbieter ein Angebot unterbreitet und ein Carsharing-Fahrzeug in der Kaarster Stadtmitte platziert. Das Fünfer-Bündnis (SPD, Grüne, FDP, Zentrum und UWG) setzte sich mit einem entsprechenden Antrag durch.

Die CDU hatte angeführt, 93 Prozent aller Haushalte in Kaarst seien mobil, weshalb Carsharing in Kaarst nicht sinnvoll sei. Außerdem, hieß es, gingen dadurch in der Innenstadt Parkplätze verloren. Nunmehr steht fest: Kaarst testet sie doch, die Sache mit dem Autoteilen.

Ein Neusser Autohaus möchte in Kaarst ein Carsharing-Modellprojekt für den Rhein-Kreis starten. Die Stadt wird dafür auf dem städtischen Grundstück gegenüber des Kaarster Rathauses zwei Stellplätze unentgeltlich zur Verfügung stellen.

"Wir müssen auch in Kaarst Mobilität neu denken und da kann Carsharing ein Baustein sein, um die Anzahl von Autos zu reduzieren und gleichzeitig ein neues Mobilitätsangebot zu schaffen", sagt Grünen-Fraktionschef Christian Gaumitz. Mit Carsharing den städtischen Fuhrpark zu entlasten und somit zu einer Kostenreduzierung beizutragen, die sukzessive Umstellung der städtischen Fahrzeugflotte auf E-Autos und E-Bikes sowie den Ausbau von entsprechenenden Ladestationen hatten die Grünen schon 2013 beantragt.

Unterschieden wird grundsätzlich zwischen flexiblen Carsharing-Modellen, bei dem die Autos irgendwo abgeholt und woanders wieder abgestellt werden können. Bis dieses System bei der Kundschaft verankert sei, dauere es eine Weile, sagen Experten. Einfacher sei es, wie in Kaarst mit der stationären Variante zu starten, bei der man die Autos nur an bestimmten Orten abholt und wieder hinstellt.

Die Stadt Neuss plant derzeit einen erneuten Anlauf in Sachen Carsharing. Nachdem sich der Anbieter "Car2go" aus der Quirinusstadt zurückgezogen hat, haben die Ratspolitiker auf Antrag der SPD insbesondere die Neusser Stadtwerke aufgefordert, nach neuen geeigneten Kooperationspartnern Ausschau zu halten, um ein Angebot in Eigenregie aufzubauen. Entsprechende Gespräche laufen zurzeit, teilen die Stadtwerke mit.

(NGZ)
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