Kaarst Claudius-Schule: Jetzt auch Ärger um Mittagsbetreuung

Kaarst · Nach der Diskussion um die mögliche Schließung der Schulküche im Offenen Ganztagsangebot der Matthias-Claudius-Grundschule gibt es jetzt auch Ärger um einen von der Stadt angedachten Trägerwechsel im Bereich OGATA und "verbindliche Betreuung bis 13.30 Uhr". Letztere hat der der Verein OBV Meerbusch im Jahr 2006 übernommen. Das Angebot, sagt die Stadt, werde von circa 50 Kindern genutzt. Der Evangelische Verein für Jugend und Familienhilfe kümmert sich im Offenen Ganztag um mehr als 100 Kinder. "Nunmehr", sagt Schuldezernent Sebastian Semmler, "gibt es im Zuge des politisch gewollten Ausbaus des Offenen Ganztags in Kaarst Überlegungen, die gesamte Übermittag-Betreuung aus Praktikabilitätsgründen in eine Hand zu geben." Das könnte an der Matthias-Claudius-Schule der Träger sein, der jetzt schon die weitaus größere Zahl an Kindern betreut.

In der Schulkonferenz am 26. März, sagt Schulpflegschaftsvorsitzende Camilla Altvater, habe die Stadt das Thema erstmals angesprochen. Auch der OBV spricht in einem Schreiben an die Verwaltung von einer "völlig unerwarteten" Umstrukturierungsabsicht. Ganz offensichtlich, sagt Altvater, favorisiere die Stadt den Verein für Jugend- und Familienhilfe. Dem OBV solle zum 30. April gekündigt werden - kurzfristig, ohne Zustimmung der Elternschaft und ohne Beschluss der Schulkonferenz. Dabei, so die Pflegschaftsvorsitzende, sei der OBV bei allen Kindern und Eltern sehr beliebt. "Sollte die Stadt einen einheitlichen Träger wünschen, sollte das in einem förmlichen Verfahren ausgeschrieben und der dem Konzept der Schule am nächsten liegende Anbieter ausgewählt und beauftragt werden", findet Altvater.

Sebastian Semmler sagt: "Aus pädagogischer Sicht haben wir absolut nichts gegen den OBV. Das Problem ist, dass die Betreuungsvereinbarung nach unseren Informationen ausschließlich zwischen Schule und Verein, und nicht wie üblich mit der Stadt, getroffen wurde. Die Verwaltung wird dem Stadtrat deshalb in jedem Fall empfehlen, die Vereinbarung vorsorglich zu kündigen. Wenn danach von beiden Träger und Schule ein einheitliches, tragfähiges Konzept präsentierte wird, lässt sich darüber reden."

(juha)
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