Kaarst Das letzte Schützentreffen 2017

Kaarst · Am Samstag fand im Vorster Pfarrzentrum der Bezirksbruderschaftstag statt.

Einmal noch in die Uniform schlüpfen, ein letztes Mal im zu Ende gehenden Jahr mit Schützenfreunden kommunizieren, das sind zwei gute Gründe, am Bezirksbruderschaftstag teilzunehmen. Er fand am Samstag im Vorster Pfarrzentrum statt. Ungewöhnlich: Während dieses Event normalerweise von einer der 18 Bruderschaften aus Kaarst, Meerbusch, Neuss, Grevenbroich und Dormagen vorbereitet wird, war der Bruderschaftstag diesmal vom Bezirksverband Neuss organisiert worden.

Bezirksbundesmeister Andreas Kaiser begrüßte die Schützen. Die Vorster waren unter anderem mit dem amtierenden Bezirkskönig Hans-Peter Schmitz und ihrem Schützenkönig Michael Dohren sowie dem Jungschützenkönig Pascal Andree vertreten. Zum Bezirksbruderschaftstag gehört längst die Hutsammlung für ein karitatives Projekt. Thomas Schröder, Brudermeister der Vorster St.-Eustachius-Bruderschaft und stellvertretender Bezirksbundesmeister, stellte den Verein "Prima Arbeiten und Leben", kurz PAUL, vor: "Bei dieser Lebensmittel-Manufaktur geht es darum, Menschen mit körperlichem beziehungsweise geistigem Defizit in die Gesellschaft zu integrieren."

Diözesanpräses Stefan Ehrlich aus Dünnwald hatte sich für seinen Vortrag auf kein bestimmtes Thema festgelegt, die Schützen waren deshalb gespannt darauf, was er ihnen wohl zu sagen hatte. "Ich habe mir Gedanken gemacht über das Schützenwesen", erklärte Ehrlich. Er sollte Fragen in den Raum stellen und diese dann selber beantworten. Es ging im Kern um die Ideale Glaube, Sitte und Heimat. Was er beklagte: "Zunehmend sind Menschen in ihrem eigenen Ich gefangen." Was ihn noch nachdenklich stimmt: "Wer für seinen Glauben steht, wird leicht für einen Exoten gehalten." Die "übertriebene Angst vor dem Islam" ist für ihn möglicherweise auch ein Zeichen der Angst vor Menschen, die zu ihrem Glauben stehen. Sein Credo: "Zur Menschlichkeit gehört auch die Gemeinschaft." Eine Gemeinschaft, wie die Schützenbruderschaften sie bieten.

Bezirksjungschützenmeister Michael Winters und Thomas Schröder berichteten über einen Beschluss des Erzbistums Köln: "Die kirchlichen Verbände, zu denen auch die Schützenbruderschaften gehören, müssen ein Präventionskonzept gegen sexuelle Gewalt an Minderjährigen erarbeiten", erklärte Winters. Dazu gehöre zum Beispiel ein Verhaltenskodex und eine Sensibilisierung der Mitglieder.

(barni)
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