Stadtarchiv Das sind die kuriosesten Geschenke an Kaarsts Bürgermeister

Kaarst · Von "Kölsche Tön' um Jan von Werth" bis zur Deckelvase aus La Madeleine reicht das Spektrum der Geschenke, die den Kaarster Stadtoberhäuptern im Laufe der Jahre gemacht wurden. Sie ruhen in zwei Aktenschränken im Stadtarchiv.

 Video, Messing-Büste, Edelstahl-Teller, Deckel-Vase, Zinnkrug und jede Menge Wimpel: Stadtarchivar Sven Woelke präsentiert eine kleine Auswahl aus dem Fundus der Bürgermeister-Geschenke.

Video, Messing-Büste, Edelstahl-Teller, Deckel-Vase, Zinnkrug und jede Menge Wimpel: Stadtarchivar Sven Woelke präsentiert eine kleine Auswahl aus dem Fundus der Bürgermeister-Geschenke.

Foto: ati

Ein schlichter DIN-A-4-Umschlag, darin ein Büchsenöffner aus Edelstahl. Ganz klassisch, aber rund 40 Zentimeter groß. Ein kleiner gelber Zettel gibt Aufschluss: "Büchsenöffner von Herrn Schneider-Wessling zur Rathaus-Eröffnung", steht darauf.

"Der Bau wurde ja scherzhaft als Blechbüchse bezeichnet", erläutert Stadt-Sprecher Peter Böttner. Offenbar hatte Architekt Erich Schneider-Wessling, nach dessen Konzept das Rathaus entstanden war, im Jahr 1994 den Scherz aufgegriffen und dem Bürgermeister zur Rathaus-Eröffnung einen Büchsenöffner geschenkt. Und er war nicht der Einzige. "Ebenfalls zur Rathaus-Einweihung von der UWG" steht auf dem nächsten Umschlag, in dem ein deutlich kleinerer, messingfarbener und in einem schwarzen Samt-Säckchen verpackter Büchsenöffner steckt.

Nur zwei von unzähligen Geschenken, die die Kaarster Bürgermeister Heinz Klever (1968 bis 1999) und Franz-Josef Moormann (1999 bis 2015) während ihrer Amtszeit bekommen haben. Die Präsente lagern, sicher verwahrt, in zwei unscheinbaren Aktenschränken im gerade frisch renovierten Stadtarchiv. "Ich werde sie nach und nach katalogisieren und ordnen", sagt Archivar Sven Woelke.

 Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus mit ihrer winzigen Lampe.

Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus mit ihrer winzigen Lampe.

Foto: dagi

Einen Teil des bunt zusammengewürfelten Sammelsuriums hat er schon ordentlich in kleine Kartons verpackt. Anderes aber liegt oder steht noch unsortiert in den Schrankfächern. Darunter zahllose Urkunden wie die Ernennungsurkunde von Heinz Klever zum Senator des Büttgener Kappes Klompe Clubs aus dem Jahr 1990, oder jene für besondere Verdienste um den Verein KKV Stadt Pony Hof Krefeld, die Franz-Josef Moormann im Jahr 2003 bekam. Auch Bücher gibt es dort, wie den Bildband über den Bau des Düsseldorfer Stadttors als Weihnachtsgeschenk für Franz-Josef Moormann im Jahr 2005.

Viele Geschenke haben den in Büttgen geborenen Jan von Werth zum Thema so die Vinyl-Schallplatte "Kölsche Tön' um Jan von Werth" der Kölner Bausparkasse und ein Album mit dem Bundesadler, in dem sich Sondermarken der Deutschen Bundespost zum 400. Geburtstag von Werths befinden. "Am 12. März 1991 von Staatssekretär Frerich Görtz (Bundespostministerium) an Herrn Bürgermeister Heinz Klever übergeben", erläutert ein Zettel. Andere sind Präsente der Partnerstädte.

So das Video "500 Jahre Perleberger Roland" oder die Deckelvase zum zweiten Geburtstag der Partnerschaft La Madeleine-Kaarst 1991, die mit den Wappen beider Städte verziert ist. Dazwischen auch ein Wandteller aus Lichtenvoorde. Der niederländische Ort war von 1971 bis 1982 Partnergemeinde von Büttgen. Den Teller hatte der Büttgener Bürgermeister Eduard Klüber (1961 bis 1974) im Jahr 1974 bekommen, verrät die Inschrift.

Heute gibt es kaum noch Präsente. Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus hat sie übersichtlich im Regal ihres Büros geordnet: eine Maurerkelle zur Grundsteinlegung von Ikea und eine rund fünf Zentimeter große Schreibtischlampe. "Die habe ich von einem Design-Studio bekommen", erzählt sie. "Sehr niedlich - und sie funktioniert sogar."

(NGZ)
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