Kaarst Diakonie übernimmt Kita Kölner Straße

Kaarst · Weil es im Ortsteil Büttgen derzeit nicht genügend Betreuungsplätze gibt, soll die Kindertagesstätte an der Kölner Straße mindestens drei Jahre lang als dreigruppige Einrichtung weitergeführt werden. Die Stadt gibt den Betrieb ab.

Die Jugendhilfeausschuss-Sitzung wurde für fünf Minuten unterbrochen, die Vertreter der im Ausschuss vertretenen Fraktionen steckten ihre Köpfe zusammen und dann wurde ein einstimmiger Beschluss gefasst: Die Trägerschaft für die Kita Kölner Straße in Büttgen soll ab dem Kindergartenjahr 2015/2016 die Diakonie Kaarst-Büttgen-Holzbüttgen übernehmen. Sie war zusammen mit der Evangelischen Jugendhilfe Neuss-Süd gGmbH in die nähere Auswahl gekommen. Beide Einrichtungen hatten sich im Ausschuss kurz vorgestellt.

Gudrun Erlinghagen, Geschäftsführerin der Evangelischen Jugendhilfe Neuss-Süd, ist bereits für 12 Tageseinrichtungen zuständig. In Kaarst betreibt der Verein die Kindertageseinrichtungen "Kinderwind" und "Haus Regenbogen". Dass die Kita in Büttgen voraussichtlich nur bis 2017 bestehenbleibt, störte Gudrun Erlinghagen nicht. Sie stellte in Aussicht, das Personal später in anderen Einrichtungen weiterbeschäftigen zu können.

"Wie ist das bei Ihnen mit den Mitarbeitern?", wollte Dorothea Zillmer (CDU) von Heinrich Wittmann, dem Geschäftsführer des Diakoniewerks Kaarst-Büttgen-Holzbüttgen, wissen. Auch er sah eine Möglichkeit, das Personal über 2017 hinaus weiter in Lohn und Brot zu halten. Sein Träger betreibt seit Jahren den heilpädagogischen Lukaskinderkarten in Holzbüttgen — ein entscheidender Vorteil in Zeiten, in denen die Inklusion eine immer größere Rolle spielt. "Das war eine sehr schwere Wahl, beide Träger sind sehr kompetent. Aber da die Inklusion auf uns zukommt, haben wir uns für das Diakoniewerk Kaarst-Büttgen-Holzbüttgen entschieden", erklärte Monika Hartings (SPD) und sprach damit für den gesamten Ausschuss. Als sogenannter "armer Träger" wird das Diakoniewerk einen neunprozentigen Trägeranteil für zwei der drei Gruppen übernehmen, die Kosten für die dritte Gruppe übernimmt die Stadt in voller Höhe.

Jugendamtsleiterin Ute Schnur hatte das Interessenbekundungsverfahren zur Übernahme der Trägerschaft dadurch angestoßen, dass sie mit 13 Trägern Kontakt aufnahm. Schnur geht davon aus, dass in etwa drei Jahren die Büttgener Kindertageseinrichtungen Lichtenvoorder Straße und St. Aldegundis mit insgesamt neun Gruppen den Bedarf im Ortsteil Büttgen abdecken werden. So lange soll die Einrichtung an der Kölner Straße dreigruppig weitergeführt werden.

Weil sich abzeichnet, dass die Kita Bussardstraße zum 1. August noch nicht bezugsfertig sein wird, werden die Kinder zunächst in der Einrichtung an der Kölner Straße betreut. Die evangelische Kirchengemeinde hat als Übergangslösung ihr Gemeindezentrum "Brücke" an der Oststraße zur Nutzung angeboten.

(barni)
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