Kaarst Die Jecken feiern wieder ohne Prinzenpaar den Karneval

Kaarst · Es gibt zwar Interessenten, doch für die Karnevalsvereine kommen die zu spät.

 Hätten gern schon in dieser Session das närrische Volk regiert: Claudia und Christoph Demuth bewarben sich als Prinzenpaar.

Hätten gern schon in dieser Session das närrische Volk regiert: Claudia und Christoph Demuth bewarben sich als Prinzenpaar.

Foto: Lothar Berns

Die Karnevalssession beginnt in rund zwei Wochen - und es wird auch diesmal kein Prinzenpaar geben. Die Stadt hatte bereits im Mai den Kontakt zu den Karnevalsvereinen gesucht, und nach den Sommerferien einen Aufruf gestartet. Der hatte Erfolg: Christoph und Claudia Demuth aus Büttgen bewarben sich - und mussten in der vergangenen Woche erfahren, dass es für eine Kandidatur in diesem Jahr zu spät sei.

Die Karnevalsvereine hatten darauf hingewiesen, dass Termine nicht so kurzfristig vereinbart beziehungsweise geändert werden könnten. Bei der Stadt hatte man dieses Problem nicht gesehen. Immerhin haben die Bewerber ihre Kandidatur nicht zurückgezogen, sondern sind bereit, sich am 11.11.2018 zum 2018/2019 küren zu lassen.

Das Motiv für Christoph und Claudia Demuth bringt der Prinz in spe wie folgt auf den Punkt: "Man kann seiner Stadt auch mal etwas zurückgeben." Außerdem gehe es darum, Traditionen zu pflegen: "Traditionen sind sehr eng mit dem Begriff "Heimat" verknüpft", sagt der 53-jährige Sozialpädagoge, der in Büttgen lebt und fügt hinzu: "Der Karneval gehört einfach zu Kaarst."

Einem Karnevalsverein gehören Christoph und Claudia Demuth (51) bislang noch nicht an, das könne sich aber ändern. Die einzigen Bewerber für das Amt des Stadtprinzenpaares waren 2003/2004 das Schützenkönigspaar in Büttgen. Christoph Demuth ist seit vielen Jahren der Nikolaus auf dem Spekulatiusmarkt in Büttgen sowie der St. Martin sowohl in Büttgen, als auch in Driesch, er gehört dem Löschzug Büttgen ebenso an wie der Reitergemeinschaft Kaarst und in Büttgen ist er als Jägermajor aktiv.

Heinz Käsgen, Vorsitzender der Ersten Kaarster Narrengarde Blau-Gold, verteidigt die Entscheidung, dass es in der bevorstehenden Session kein Stadtprinzenpaar geben wird, obwohl sich ein Paar geworben hat: "Der Aufruf durch die Stadt war viel zu spät erfolgt.

Wie wollen Sie jetzt das Prinzenpaar dazwischenschieben?" In knapp drei Wochen sei es nicht möglich, einen Saal für die Proklamation zu finden. Auch die Programme für die Damen- und die Kindersitzung stünden schon fest. Bei den Kaarstern war das Neusser Prinzenpaar schon fest gebucht. "Es tut uns sehr leid, dass Christoph und Claudia Demuth jetzt nicht proklamiert werden können", sagt Käsgen.

Herbert Schmitz, Vorsitzender der Karnevalsgesellschaft "5 Aape" vertritt dieselbe Auffassung wie Heinz Käsgen: "Wir waren überrascht und erfreut, dass sich doch noch Bewerber gemeldet hatten, aber so schnell ist das nicht umsetzbar."

Die Termine bei den Karnevalsveranstaltungen seien so eng getaktet, dass der Auftritt des Stadtprinzenpaares nicht nachträglich in die Programme "eingebaut" werden können: "Wenn die gebuchten Künstler nicht zur geplanten Uhrzeit auftreten können, müssen wir sie trotzdem bezahlen", erklärt Schmitz. Ja, er kenne Christoph und Claudia Demuth und er könne nichts Nachteiliges über die Bewerber sagen. "Es gibt aber auch Leute, die nicht so gut über das potenzielle Prinzenpaar reden", weiß Schmitz.

Bei einem internen Vereinstreffen wird die Bewerbung ein Thema sein. Kulturbereichsleiter Dieter Güsgen, der den Aufruf gestartet hatte, befindet sich derzeit in den USA und konnte nicht dazu befragt werden, warum der Aufruf nicht schon früher erfolgt ist.

(NGZ)
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