Kaarst Die weibliche Sicht auf Kaarster Themen fördern

Kaarst · Es ging um die weibliche Sicht auf soziale, politische, wirtschaftliche, christliche und kulturelle Fragestellungen: Brigitte Albrecht, ehrenamtliche Geschäftsführerin des Kunstcafés Einblick, und Öffentlichkeitsarbeiterin Ulrike M. Brinkmann hatten zum ersten Kaarster Frauengespräch geladen. Gekommen waren rund 30 Frauen, darunter auch Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus und die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart.

 Rund 30 Frauen waren zum Auftakt einer neuen Gesprächsreihe im Kunstcafé Einblick gekommen.

Rund 30 Frauen waren zum Auftakt einer neuen Gesprächsreihe im Kunstcafé Einblick gekommen.

Foto: "Tinter, Anja (ati)"

Zum Auftakt der Frauengespräche, die zum regelmäßigen Event werden sollen, stand das Thema "Leben und Arbeiten in Kaarst" im Vordergrund. Wie wollen Kaarsterinnen jetzt und in Zukunft leben? Wie kann Kaarst, dessen Bevölkerung altert, gleichzeitig jung und attraktiv für alle sein? lauteten einige der Fragen. So unterschiedlich die Biografien der Frauen - so verschieden auch deren Ansprüche. Während sich die einen, vorwiegend ältere Teilnehmerinnen, mehr Barrierefreiheit und Rücksichtnahme wünschten, sorgten sich andere, wie Kaarst anziehend bleiben kann.

Beim ersten Austausch, der vornehmlich dazu diente, diverse Ideen zu sammeln, wurde bereits klar: Diese Frauen wollen anpacken, sich einmischen und etwas ändern. Nienhaus bestärkte sie darin, den weiblichen Blick wahrnehmbarer zu machen. "Männer sind oftmals fokussierter, verfolgen straight ihre Ziele", sagte sie. "Wir Frauen schauen meist differenzierter, teilweise auch mit mehr Emotionen." Diese Mischung der Sichtweisen wolle die Stadt auch nutzen, beispielsweise für ihr integriertes "Handlungskonzept Wohnen", das Burkhart vorstellte. Die Verwaltung möchte ins Gespräch kommen mit Bürgern, Senioren, Familien, Schulen und anderen Institutionen, um mehr über unterschiedliche Bedürfnisse zu erfahren. Dazu werde es ab April verschiedene Diskussionsforen geben, erklärte die Technische Beigeordnete. Aber um andere oder ähnliche Projekte wie "Cohousing" in Kaarst anschieben zu wollen, bedürfe es engagierter Frontfrauen und -männer, sagte sie. "Wir als Stadt können dann Hilfestellung bieten, aber kein Projektträger sein."

Kaarst kümmere sich bereits gut um Senioren und Familien, meinte Pfarrerin Maike Neumann. Alleinerziehende sowie Alleinstehende kämen oftmals zu kurz, seien auch schwerer erreichbar. "Die Jugend ist auch kaum ein Thema in Kaarst", fügte Albrecht hinzu. Nienhaus bestätigte: "Wir dürfen diese Gruppen nicht vergessen. Denn das System funktioniert nur, wenn wir uns verstärkt auch um sie kümmern."

(bab)
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