Kaarst Diskussion über Klinik-Neubau

Kaarst · Bei einer Bürger-Info zur Klinik "Am Sandfeld" zeigten sich Anwohner kritisch.

Die Oberberg-Gruppe aus Berlin hat Interesse an dem Grundstück, auf dem noch das Auslieferungslager von Ikea steht. Die Berliner möchten dort eine Privatklinik für Psychiatrie errichten. Bei einer Informationsveranstaltung zeigten sich einige Anwohner kritisch, sie haben aber nicht grundsätzlich etwas gegen das Projekt. Ihnen sind ausreichende Parkplätze und der Erhalt des begrünten Walls wichtig.

Die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart sprach im Zusammenhang mit dem Projekt von einem "Gelenk" zwischen der Wohnbebauung und der reinen Gewerbefläche. Der Architekt Jens Plenge vom Büro Plenge & Plenge in Petershagen präsentierte einen ersten Entwurf. "Das Gebäude wird in etwa die Form einer Acht haben, der Eingang soll an der Straße "Am Sandfeld" sein, deshalb muss dort ein Teil des Walls entfernt werden." Die Patientenzimmer werden zum Innenhof hin ausgerichtet, so dass die Kühlanlagen des gegenüberliegenden Getränkegroßhandels nicht stören dürften. Die Oberberg-Gruppe werde einen dreigeschossigen Bau beantragen, aber zunächst nur zwei Stockwerke errichten wollen mit einer Gesamtfläche von 9000 Quadratmetern. Gegenüber dem Getränkegroßhandel soll es ein zweigeschossiges Parkdeck mit 126 Parkplätzen geben, im öffentlichen Raum werden weitere 17 Plätze hinzukommen.

Als Vertreter der Oberberg-Gruppe, die auch die Somnia-Klinik in Giesenkirchen betreibt, war Roland Dankwardt gekommen. "Wir sind durch einen von uns beauftragten Makler auf das Grundstück aufmerksam geworden", erklärte er gegenüber der NGZ. Die Anwohner erfuhren, dass dort bis zu 106 psychisch Kranke behandelt werden sollen, zwei Drittel stationär, ein Drittel teilstationär. Ein Drittel der Patienten sollen Kinder und Jugendliche sein. "Die Patienten werden nicht auffallen, es sind vor allem Menschen mit Burnout oder Depressionen." Angst vor Drogenproblematik sei unbegründet, es solle keine Forensik entstehen, so Dankwardt. Mit dem Projekt sollen rund 100 Arbeitsplätze entstehen.

"Es ist noch nichts beschlossen", erklärte Sigrid Burkhart. Sie ermunterte die Anwohner, ihre Wünsche schriftlich einzureichen. Zurzeit seien Verkehrs- und Lärmgutachten in Auftrag. Dass es unmöglich ist, es allen recht zu machen, wurde am Beispiel der Straße "Am Sandfeld" deutlich: Einige Anwohner regten an, die Einbahnstraßenregelung aufzuheben, andere protestierten umgehend dagegen.

(barni)
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