Kaarst Eltern sammeln für Klettergerüst an der OGS

Kaarst · Nachdem der Stadtrat 30.000 Euro für den "Spaceball" gestrichen hatte, trugen engagierte Eltern das Geld zusammen.

 "Spaceball" heißt das Klettergerüst der Berliner Seilfabrik. Ein ähnliches Modell soll an der OGS stehen.

"Spaceball" heißt das Klettergerüst der Berliner Seilfabrik. Ein ähnliches Modell soll an der OGS stehen.

Foto: Berliner Seilfabrik

Silke Rössel ist begeistert: "In nur vier Monaten haben wir 30.000 Euro für ein Klettergerüst an der OGS zusammen bekommen." Nach den Sommerferien soll der "Spaceball" auf dem Schulhof aufgestellt werden, berichtet sie.

Dass es überhaupt notwendig wurde, das Geld in einer privaten Spenden-Aktion zusammen zu tragen, liegt daran, dass der Stadtrat dem Vorschlag der Verwaltung zugestimmt hatte, die für das Spielgerät eingeplanten 30.000 Euro einzusparen. Bei der Bewilligung der Einsparung hatte aber niemand im Blick gehabt, dass es ein Partizipationsverfahren mit den Grundschülern gab, das die Anschaffung des Spielgerätes vorbereiten sollte.

"Rund einen Monat lang hatten die Schüler der jetzigen vierten Klasse sich im vergangenen Jahr unter Federführung des Schulplaners der Stadt Kaarst regelmäßig getroffen, den Schulhof analysiert, sich die Spielplätze in der Umgebung genau angeschaut und sich schließlich auch anhand von Bildern für das Klettergerüst ,Spaceball' entschieden", berichtet Silke Rössel, deren sechsjähriger Sohn Nick die erste Klasse der OGS besucht.

 Patricia Niehoff (hinten links) und Silke Rössel freuen sich mit den sieben Kindern, die am Partizipationsverfahren beteiligt waren, aufs neue Spielgerät.

Patricia Niehoff (hinten links) und Silke Rössel freuen sich mit den sieben Kindern, die am Partizipationsverfahren beteiligt waren, aufs neue Spielgerät.

Foto: Rössel

Im März dieses Jahres stand das Thema dann nochmals auf der Tagesordnung des Stadtrates, der vor diesem Hintergrund schließlich 7500 Euro für ein neues Spielgerät bewilligte. Doch für Silke Rössel und ihre Mitstreiter aus Förderverein und Elternpflegschaft war klar: Die Kinder sollten das Spielgerät bekommen, für das sie gearbeitet und sich entschieden hatten.

"Das Klettergerüst aus Aluminium, Edelstahl und verzinktem Draht ist nicht nur sehr haltbar, es ist auch im Sinne der Inklusion eine gute Wahl", erläutert Rössel. Denn durch eine tiefe Einstiegsmöglichkeit und polsternde Gummimembrane sei es sogar mit dem Rollstuhl für Kinder erreichbar.

"Wir haben dann unendlich viele Gespräche geführt, uns an Firmen und Institutionen gewandt", erzählt Rössel. Die Einnahmen des Schulfestes seien in die Anschaffung des Gerätes geflossen, in Geschäften und Lokalen hätten die engagierten Eltern Spendendosen aufgestellt.

"Die Physiotherapie-Praxis Sandra Zeller hat ein Fest zu unseren Gunsten veranstaltet, die evangelische Gemeinde hat uns Einnahmen ihres Mittelalter-Festes am Katharina-von-Bora-Haus gespendet. Die Sankt-Eustachius-Schützen, der Lions-Club, die Stadtwerke und viele Privatpersonen haben uns unterstützt", sagt die Mutter erfreut. Den Löwenanteil habe aber die Sparkassenstiftung Kaarst-Büttgen beigetragen. Die Stadt habe außerdem neben den 7500 Euro auch die Übernahme der Tiefbauarbeiten auf dem Schulhof zugesagt.

"Nachdem wir die Zusagen von Stadt, Stiftung und Sponsoren hatten, haben wir sieben der seinerzeit beteiligten Kinder zusammengerufen. Sie konnten die Farbgebung des Klettergerüstes bestimmen", erzählt Silke Rössel. Entschieden hätten sich die Kinder für ein silberfarbenes Gerüst mit enzianblauen Akzenten. "Das sind auch die Farben des Fördervereins der Gemeinschaftsgrundschule Vorst", stellt Rössel fest. Nach den Sommerferien soll der "Spaceball" des Herstellers Berliner Seilfabrik auf dem Schulhof der OGS stehen. "Es soll auch eine offizielle Feier geben", so Rössel. Der Termin stehe noch nicht fest.

(NGZ)
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