Kaarst Erntezeit fürs Frühjahrsgemüse hat begonnen

Kaarst · Auf dem Dellenhof der Familie Esser läutete die Kreisfachgruppe Erwerbsgemüsebau gestern die Freilandsaison ein.

 Bauer Esser, Kreislandwirt Wappenschmidt und Landrat Petrauschke.

Bauer Esser, Kreislandwirt Wappenschmidt und Landrat Petrauschke.

Foto: LBER

"Endlich wieder frisches Gemüse aus dem Rhein-Kreis Neuss" - der Kreisfachgruppe Erwerbsgemüsebau für den Rhein-Kreis Neuss und die Stadt Mönchengladbach war dieses Ereignis gestern eine kleine Feierstunde auf dem Dellenhof der Familie Esser wert. Unter anderem mit dabei: Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

"Nach dem kalten Frühjahr lechzen die Menschen nach Sonne, frischem Grün - und schmackhaftem Gemüse aus heimischem Anbau", sagt Gerd Sauerwein, Geschäftsführer der Kreisfachgruppe Erwerbsgemüsebau in Köln. Womit er den Verbrauchern den Mund wässrig machen dürfte: "Die Gemüseerzeuger aus der Region bringen nun wieder täglich gesunde Frische auf den heimischen Tisch." Nach den Frühlingsklassikern Spargel und Rhabarber beginne jetzt auch die Ernte knackiger Salate, würzig-scharfer Rauke, duftender Kräuter, zarter Kohlrabi oder deftigen Rübstiels. In den Gewächshäusern der Region reifen bereits seit April Tomaten, Paprika und Gurken, weitere Frühgemüsearten kämen in Kürze hinzu.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke eröffnete offiziell die Freilandsaison: "Ich finde es gut, dass es hier im Rhein-Kreis so viele Betriebe gibt." Gut für die Qualität sei auch, dass sich die meisten von ihnen spezialisieren. "Ich wünsche Ihnen auch gute Preise, auch wenn das den Verbrauchern nicht so gut gefallen dürfte", sagte der Landrat. Umso mehr dürfte es die Zustimmung der Anwesenden erhalten, unter ihnen Konrad Oerding aus Neuss, Vorsitzender der Kreisfachgruppe Erwerbsgemüsebau, sowie Peter Herzogenrath, Geschäftsführer der Kreisbauernschaft Neuss/Mönchengladbach, Wolfgang Wappenschmidt, Vorsitzender der Kreisbauernschaft und Kreislandwirt, und Christoph Nagelschmitz, Präsident des Provinzialverbandes Rheinischer Obst- und Gemüsebauern.

Rudi Esser (75) hatte seinen Betrieb 1967 am jetzigen Standort errichtet - zum Dellenhof gehören auch seine Frau Anneliese (72), der Sohn Michael (48) mit Ehefrau Barbara (43) sowie Enkel Markus (20), der seit einem knappen Jahr ebenfalls im Betrieb arbeitet. Einen Hofverkauf gibt es nicht - das Gemüse vom Dellenhof wird auf dem Düsseldorfer Großmarkt sowie auf zwei Landmärkten in Düsseldorf verkauft. Die Familie Esser führte gestern durch ihren Betrieb. Die Besucher erfuhren unter anderem, dass die Tomaten in den Gewächshäusern - sie nehmen insgesamt eine Fläche von knapp 16.000 Quadratmetern ein - auf Steinwolle wachsen. Neben den Familienmitgliedern arbeiten auf dem Dellenhof sieben Aushilfen und fünf Saisonkräfte aus Polen und Rumänien. Sie alle sorgen für frisches, leckeres Feingemüse.

Die Kreisfachgruppe Erwerbsgemüsebau vertritt 70 von etwas mehr als 150 Familienbetrieben im Kreisgebiet und in Mönchengladbach. Interessant: Pro Kopf verzehrt jeder Deutsche im Durchschnitt 95 Kilogramm Gemüse im Jahr - damit nimmt Deutschland einen Platz im Mittelfeld ein. Die Griechen lassen sich jährlich rund 200 Kilogramm Gemüse schmecken. Wolfgang Wappenschmidt weiß, dass viele Verbraucher gerne regionale Produkte kaufen. Bezugsquellen gibt es im Internet unter "http://www.landservice.de" - wer "Rhein-Kreis Neus" anklickt, erfährt, wo es frisches Gemüse aus der Nachbarschaft gibt.

(NGZ)
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