Vereins für Familienkunde gab Tipps zur Ahnenforschung Familienforschung: Hexer und Helden

Vereins für Familienkunde gab Tipps zur Ahnenforschung · Wer Ahnenforschung betreibt, ist gut beraten, sich der Unterstützung Gleichgesinnter zu bedienen. Der Düsseldorfer Verein für Familienkunde ist die richtige Adresse für Interessierte aus der Landeshauptstadt sowie aus den Kreisen Mettmann und Neuss. Zwei Mal im Jahr trifft man sich zum Erfahrungs- und Informationsaustausch auf dem Tuppenhof - jetzt war es wieder soweit. Monika Degenhard (2.v.l.), Geschäftsführerin des Vereins für Familienkunde, gab Tipps zur Ahnenforschung. Auch das Internet ist eine wertvolle Quelle und bietet Zugriff auf viele Datenbanken, hier zum Beispiel die der Einwanderungsbehörde auf Ellis Island in den USA. NGZ-Foto: L. Berns

Wer Ahnenforschung betreibt, ist gut beraten, sich der Unterstützung Gleichgesinnter zu bedienen. Der Düsseldorfer Verein für Familienkunde ist die richtige Adresse für Interessierte aus der Landeshauptstadt sowie aus den Kreisen Mettmann und Neuss. Zwei Mal im Jahr trifft man sich zum Erfahrungs- und Informationsaustausch auf dem Tuppenhof - jetzt war es wieder soweit. Monika Degenhard (2.v.l.), Geschäftsführerin des Vereins für Familienkunde, gab Tipps zur Ahnenforschung. Auch das Internet ist eine wertvolle Quelle und bietet Zugriff auf viele Datenbanken, hier zum Beispiel die der Einwanderungsbehörde auf Ellis Island in den USA. NGZ-Foto: L. Berns

Einige der rund 20 Besucher setzen sich erst seit kurzem mit der spannenden Materie auseinander, andere haben ihren Stammbaum bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen können. Robert Rameil aus Korschenbroich ist fast so etwas wie ein wandelndes Lexikon in Sachen Familienkunde. Er gehört dem Verein bereits seit 30 Jahren an. Und er hat Beachtliches erreicht: "Ich bin bereits bis 1506 gekommen", so Rameil gegenüber der NGZ. Die Zeitreise in die Vergangenheit bezeichnet er als "Lebensaufgabe". Von diesem Wissen wollten jetzt andere Interessierte auf dem Tuppenhof profitieren.

"Ich suche hier Leute, die mir helfen, meine Familiengeschichte zu komplettieren", gab Egon W. Vossen aus Büttgen zu verstehen. Seine Diagramme: Sechs Generationen hat er bereits zurückverfolgen können. Was er unter anderem herausgefunden hat: "Ein Vorfahre ist um die Jahrhundertwende nach Essen-Steele gegangen, hat dort eine Senfmühle aufgemacht, die zeitweise größer war als die der bekannten Firma Kühne." Weniger erfreulich: Die Mühle brannte ab, der dem Alkohol sehr zugeneigte Franz mit dem Spitznamen "Mostert", hatte kein Geld für einen Wiederaufbau. Nachträglich freut sich Vossen darüber, dass er einst Latein gelernt hat: "Die Eintragungen in den alten Kirchenbüchern sind zumeist in lateinischer Sprache verfasst worden."

"Nein, Helden habe ich keine gefunden", gab Robert Rameil zu verstehen. Bemerkenswert: Im Rahmen der Hexenverbrennungen habe es auch einen Vorfahren erwischt - der angebliche Pakt mit dem Teufel war ein beliebtes Mittel, um unerwünschte Familienmitglieder zu eliminieren. Maria Götzen aus Kaarst und Margret Küsters aus Büttgen waren zum ersten Mal auf einer Veranstaltung des Düsseldorfer Vereins für Familienkunde. Die beiden Schwestern haben im fortgeschrittenen Alter Zeit und Muße, sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen. Ihre Erwartungen beschreibt Maria Götzen so: "Wir möchte in Erfahrung bringen, welche Wege wir gehen müssen."

Zu den Tipps, die Robert Rameil den "Anfängern" geben kann, gehören Internetadressen wie www.ahnenforschung.net. Eine harte Nuss, die sehr schwer zu knacken ist: Von der Zeit des Dreißigjährigen Krieges gibt es kaum noch Dokumente. Reinhold Mohr, der zu vorgerückter Stunde durch die aktuelle Ausstellung führte, konnte einen - wenn auch sehr entfernten - Verwandten begrüßen: Werner Lisken (65) aus Düsseldorf hat herausgefunden, dass Mohr sein Vetter siebten Grades ist. "Unsere gemeinsamen Vorfahren", so Lisken, "lebten in Zons". Lisken betreibt seit sechs Jahren intensive Familienforschung - er hat sich bereits bis zum Jahre 1585 vorgearbeitet.

"Die Familienforschung", so der pensionierte Konstrukteur, "ist für mich zu einem Fulltime-Job geworden. Ich arbeite an sieben Tagen in der Woche daran." Warum er sich dem Düsseldorfer Verein für Familienkunde angeschlossen hat? "Der Erfahrungsaustausch hier ist sehr wertvoll." Monika Degenhard, Geschäftsführerin des Vereins für Familienkunde, wies schon jetzt auf eine genealogische Ausstrellung hin: Sie wird am 26. September im Tuppenhof eröffnet. Am 9. Oktober treffen sich die Familienkundler dort zu einem weiteren Arbeitsabend. barni

(NGZ)
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