Kaarst Flucht ist Thema bei Empfang zum Tag der Einheit

Kaarst · Bürgermeister Franz-Josef Moormann hat klare Vorstellungen von der Gestaltung des Festaktes am Tag der Deutschen Einheit: "Das soll keine Altherrenveranstaltung werden, sondern Jugendliche gehören zukunftsweisend immer dazu", kündigt er die von ihm aus der Taufe gehobene Feierstunde an. Deshalb zeigte er sich begeistert von der Idee, dass sechs Schüler der Elisabeth-Selbert-Realschule einen Beitrag leisten.

Bürgermeister Franz-Josef Moormann hat klare Vorstellungen von der Gestaltung des Festaktes am Tag der Deutschen Einheit: "Das soll keine Altherrenveranstaltung werden, sondern Jugendliche gehören zukunftsweisend immer dazu", kündigt er die von ihm aus der Taufe gehobene Feierstunde an. Deshalb zeigte er sich begeistert von der Idee, dass sechs Schüler der Elisabeth-Selbert-Realschule einen Beitrag leisten.

Seit Beginn des Schuljahres hat Dalila Belgacem, Lehrerin für Deutsch als Zweitsprache, ein Programm mit den Jugendlichen erarbeitet. "Sie werden einen philosophischen Reigen zum Thema Wiedervereinigung, Flucht und Vertreibung in Deutschland vortragen", erzählt die Pädagogin. Ein Text wird mit verteilten Rollen gelesen, dazu gibt es die passende musikalische Untermalung. Anschließend werden sich die Kinder persönlich vorstellen und über ihre Flucht und ihr Leben in Deutschland berichten. Sie kommen aus Syrien und Afghanistan, sind zwischen 14 und 16 Jahre alt und leben seit einem oder zwei Jahren in Kaarst. Zum Teil mussten sie die Flucht ohne Erwachsene bewältigen. Mittlerweile haben sie sich gut eingelebt und neue Freunde gefunden. "Sie lernen sehr engagiert die deutsche Sprache und waren von der Projektidee begeistert", lobt Belgacem ihre Schützlinge.

Zum Projekt gehörte auch das Basteln von Buttons mit dem Schulslogan "Vielfältig wie du" unter Anleitung von Schulsozialarbeiterin Ulrike Wünsche. Die Buttons werden gegen eine Spende abgegeben und können auch beim Festakt erworben werden. "Die Anstecker sind ein Zeichen der Solidarität und der Vielfalt der Nationalitäten untereinander", erläutert Wünsche.

Die Feierstunde wird durch einen Vortrag von Hans Walter Hütter, dem Präsidenten der Stiftung Haus der Geschichte in Bonn, eröffnet. Er spricht zum Thema "Mythos und Realität. Aspekte der deutschen Wiedervereinigung". Auf sein Honorar in Höhe von 1000 Euro verzichtet er. Dieses erhält nun die Integrationsklasse, die davon einen Ausflug machen möchte.

Info Der Empfang findet am Samstag, 3. Oktober, 11 Uhr, im Atrium des Kaarster Rathauses statt.

(eli)
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