Kaarst Fluglärm-Gegner empört über Verkehrsministerium

Kaarst · Der Verein "Kaarster gegen Fluglärm" ist empört über die Äußerung des Landes-Verkehrsministeriums, dass Anwohner der Einflugschneise die hohe Zahl der Starts und Landungen nach 23 Uhr hinnehmen müssen. Die Stellungnahme des Verkehrsministeriums zeuge von einer unglaublichen Ignoranz gegenüber den Gesundheitsinteressen von mehreren Hunderttausend Leidtragenden, so der Vorsitzende Werner Kindsmüller.

Eine Ministeriums-Sprecherin hatte gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung erklärt, dass Flugbewegungen, die unter Ausnutzung der Verspätungs-Tatbestände oder auf Grundlage einer Ausnahmegenehmigung der Luftaufsicht erfolgen, rechtlich zulässig und daher hinzunehmen seien. "Es ist zwar zutreffend, dass die von der damaligen schwarz-gelben Landesregierung erteilte Betriebsgenehmigung Landungen bestimmter Fluggesellschaften bis Mitternacht im Ausnahmefall gestattet. Allerdings erwarten wir von einer Regierung, die auf das Allgemeinwohl verpflichtet ist, dass sie Maßnahmen ergreift, wenn sie feststellt, dass die Ausnahmen zur Regel werden", stellt Kindsmüller fest.

Die Zunahme der Landungen nach 23 Uhr in den vergangenen Monaten zeige, dass der Flughafen die Betriebsgenehmigung von 2005 als "Freiflugschein" missbrauche und sich um die Nachtruhe der Anwohner nicht kümmere. Eine Rechtfertigung dieser untragbaren Zustände durch das Ministerium sei ein Schlag ins Gesicht der Betroffenen. Das Verkehrsministerium könne als Aufsichtsbehörde gegen die missbräuchliche Inanspruchnahme von Rechten vorgehen und müsse die geltende Betriebsgenehmigung im Zweifel widerrufen.

(NGZ)
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