Kaarst Frauen-Union: "Mehr weibliches Engagement in der CDU nötig"

Kaarst · Am 20. Juni feiert die Kaarster Vereinigung ihr 40-jähriges Bestehen. Die Vorsitzende wünscht sich mehr Frauen in Spitzenpositionen.

 Elisabeth Füßgen (v.l.), Angelika Zelleröhr und Christa Horn.

Elisabeth Füßgen (v.l.), Angelika Zelleröhr und Christa Horn.

Foto: lber

Elisabeth Füßgen hat ein klares Ziel vor Augen. "Wir wollen mehr Frauen zur aktiven Mitarbeit in der Partei motivieren", sagt sie. Seit 1986 ist Füßgen Vorsitzende der CDU-Frauen-Union (FU) Kaarst, die in diesem Monat ihr 40-jähriges Bestehen feiert. In den vergangenen vier Jahrzehnten sei viel erreicht worden, sagt die Vorsitzende. Sechs Frauen sitzen mittlerweile für die CDU im Kaarster Stadtrat. "Dass aber derzeit nur eine Frau zur Kaarster CDU-Fraktionsspitze gehört, ist jedoch schon ernüchternd", gibt Füßgen zu.

Die FU Kaarst wurde 1975 nach der Kommunalen Neugliederung gegründet. Erste Vorsitzende war seinerzeit Sibylle Ritschel. Bereits seit 1972 gab es mit Ursula Krebs, die durch das Ausscheiden eines direkt gewählten Ratsmitglieds nachgerückt war, eine erste Frau im Rat. Sie kandidierte aber nach der Zusammenlegung von Kaarst und Büttgen nicht mehr für den Stadtrat. Erst 1994 sei die Zahl der CDU-Ratsfrauen auf sechs angestiegen, erinnert sich Füßgen.

Jedes weibliche CDU-Mitglied ist automatisch auch in der FU. "Zum aktiven Kreis zählen ungefähr 20 Frauen", erklärt Füßgen. An dem Jahresprogramm der FU, das seit 1987 angeboten wird, nehmen aber auch viele Frauen, die nicht der CDU oder der FU angehören, teil. Besonders gern erinnern sich Füßgen sowie Angelika Zelleröhr, seit 1976 in der FU, und Christa Horn, seit sechs Jahren FU-Mitglied, an Fahrten nach Berlin oder Rathausbesuche in Frankfurt am Main, Hamburg und Bremen. Auch die einmal im Monat angebotenen Stammtische würden gut angenommen. "Da kommen ebenfalls viele, die nicht zur Partei gehören", so Füßgen.

Mehr Engagement von Frauen in der Partei wünschen sich alle drei FU-Mitglieder. Sie wissen aber auch: "Die Belastung für Frauen ist sehr hoch. Beruf und Familie unter einen Hut zu kriegen, ist schon schwierig genug", so Füßgen. Dann noch ehrenamtlich in der Partei zu arbeiten, sei für die meisten kaum vereinbar. Erst nach der Familienphase seien manche bereit, in der FU mitzuwirken. "Grundsätzlich gibt es aber auch zu wenige Frauen, die sich trauen, Posten zu übernehmen", sagt Horn.

Das 40-jährige Bestehen feiert der Stadtverband der FU Kaarst-Büttgen am 20. Juni ab 10 Uhr im Kunstcafé Einblick. Carla Neisse-Hommelsheim, stellvertretende Bundesvorsitzende der FU NRW, wird einen Festvortrag zum Thema "Erfolgreiche Politik für Frauen - mit Herz und Verstand" halten. Anmeldungen zur kostenlosen Teilnahme sind bis 12. Juni in der Geschäftsstelle (02131 5352847) oder bei Elisabeth Füßgen (02131 69283) möglich.

(bab)
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