Kaarst Fußball und Comedy mit Sven Pistor

Kaarst · Ein Radio-Reporter, der sich auch mal sehen lässt - das hört sich gut an. Sven Pistor, bekannt aus "Sportzeit" und vor allem "Liga Live", einem WDR 2-Format, erteilte im Albert-Einstein-Forum seine "Lektion Bundesliga". Der 44-jährige Kölner zog sämtliche Register, um die Besucher, die zum Teil in Fanbekleidung erschienen waren, bestens zu unterhalten. Und obwohl es vordergründig ausschließlich um Fußball ging, kamen auch Zuschauer auf ihre Kosten, die diese Sportart sonst eher kalt lässt.

Sven Pistor hätte alleine bestimmt schon genug zu erzählen gehabt. Aber er brachte seinen Kollegen Burkhart Hupe mit - und ein lebendiges Stück Bundesliga-Geschichte in Gestalt des früheren Nationalspielers Bernard Dietz (68). Pistor ist nicht nur lustig, sondern auch informativ. Mit dem Druck auf irgendeinen Knopf ertönten die Stimmen früherer Fußballprofis, deren Bemerkungen Pistor mit seinen Kommentaren würzte. Beispiel Mario Basler: "Er war ein super Fußballer - aber er hat eben auch gesprochen."

Einer der Höhepunkte war das Interview mit Bernard Dietz - ein Stück Fußballgeschichte live. "Ich war das neunte Kind, mein Vater war Bergmann", erklärte Dietz. Der Ex-Spieler vom MSV Duisburg und spätere Trainer verriet sein Anfangsgehalt 1970: "1200 D-Mark." Applaus gab es für die Info, bei Bundesligaspielen insgesamt 12 Tore gegen Bayern München erzielt zu haben. Und er rührte das Publikum mit der Geschichte von einem Vater, der an seine Autoscheibe geklopft hatte, Dietz weinend vor seinen Kindern bat, den Verein nicht zu verlassen. Dietz hört auf den Fremden - eine Geschichte, die heute kaum vorstellbar ist.

Burkhart Hupe gewährte den Zuschauern einen Einblick hinter die Kulissen der Bundesliga-Berichterstattung, beschrieb sie als stressigen, aber auch schönen Job. Und Hupe machte deutlich, wie es zur Gründung der Fußballbundesliga gekommen war, welche Ängste es damals gegeben hatte.

(barni)
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