Kaarst Gesamtschule: Fünf Klassen sind möglich

Kaarst · 135 Fünftklässler stehen auf der Anmeldeliste der Gesamtschule. Politiker entscheiden über die Anzahl der Klassen.

 Der Leiter der Gesamtschule, Daniel Wienold, könnte mit fünf Eingangsklassen in das Schuljahr 16/17 starten. Den Platz dafür hätte er.

Der Leiter der Gesamtschule, Daniel Wienold, könnte mit fünf Eingangsklassen in das Schuljahr 16/17 starten. Den Platz dafür hätte er.

Foto: ati

Wenn es nur nach Daniel Wienold geht, ist es keine Frage: Die Gesamtschule Büttgen startet fünfzügig ins nächste Schuljahr. 150 Anmeldungen sind eingegangen, 135 Schüler können aufgenommen werden - wenn es denn fünf Eingangsklassen gibt. Doch der Leiter der Gesamtschule entscheidet nicht allein, sondern im Benehmen mit dem Schulträger, der Stadt Kaarst. Die allerdings weiß um die Brisanz der Entscheidung über die eigentlich auf vier Züge angelegte Gesamtschule, gibt sie weiter an die Politik, nachdem sich auch der Arbeitskreis Schule für diese Vorgehensweise ausgesprochen hat. Der Schulausschuss wird nun in seiner Sitzung am nächsten Dienstag die Entscheidung treffen.

"Danach werden dann auch alle Zu- und Absagen rausgehen", sagt Sebastian Semmler, als Erster Beigeordneter auch für die Schule zuständig. Die bereits an der Gesamtschule abgelehnten 15 Schüler haben ihren Bescheid schon. Sollte der Ausschuss für die Vierzügigkeit plädieren, müsse neu gerechnet werden, wird eine Absage weitere der verbliebenen 117 Kaarster und 18 Korschenbroicher Kindern treffen. "Ein Hinderungsgrund für eine fünfzügige Gesamtschule wäre die Gefährdung einer anderen Schule", sagt Semmler - und meint damit die Realschule Halestraße.

Mit derzeit 50 Anmeldungen (davon 20 aus Neuss) steht die Realschule jedoch gut da, kann zudem zweizügig starten und hat damit laut Semmler einen ähnlich hohen Zuspruch wie im vergangenen Jahr. Gleichwohl will die Verwaltung nach seinen Worten nicht mit einer eindeutigen Beschlussempfehlung in den Schulausschuss gehen.

"Wir sehen keinerlei rechtliche Hinderungsgründe", sagt er zwar, auch reiche die Platzkapazität der Gesamtschule für fünf Eingangsklassen aus. Aber: Selbst eine Entscheidung für "eine nur einmalige Fünfzügigkeit" könne Erwartungshaltungen für die Folgejahre wecken, meint er. "Wie macht man Eltern im nächsten Jahr deutlich, dass nur vier Klassen gebildet werden?" fragt er und schließt nicht aus, dass die einmal geweckte Erwartung die Anmeldezahlen für die Realschule zurückgehen ließe und ihr Bestand damit gefährdet wäre: "Die Realschule ist aber eine sehr wertvolle Institution für uns."

Und das ist der Grund, warum sich die Verwaltung nicht auf eine klare Haltung festlegt. "Wir wollen zumindest den Blick auch auf die möglichen Auswirkungen lenken", sagt Semmler und gibt offen zu, dass der Ball damit ins Feld der Politik gespielt wird. Allerdings stellt er auch die Frage: "Was macht der Schulleiter, wenn die Entscheidung für vier Eingangsklassen fällt?" Denn seiner Meinung nach könne er dann immer noch anders entscheiden.

Das scheint für Daniel Wienold jedoch keine Option zu sein. Für ihn ist klar, dass ein Beschluss gegen oder für fünf Klassen nur im Benehmen mit dem Schulträger gefasst werden kann. Bedenken, 135 Fünfklässer auch räumlich unterzubringen, hat er jedenfalls nicht.

(hbm)
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