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Kaarst Gutachten: Kein Bedarf für Flughafenausbau

Kaarst · Die Initiative "Kaarster gegen Fluglärm" sieht sich durch das Ergebnis in ihrer Kritik bestätigt.

 Der Vorsitzende der Initiative "Kaarster gegen Fluglärm", Werner Kindsmüller, protestiert gegen die Ausbaupläne des Düsseldorfer Flughafens.

Der Vorsitzende der Initiative "Kaarster gegen Fluglärm", Werner Kindsmüller, protestiert gegen die Ausbaupläne des Düsseldorfer Flughafens.

Foto: ati

Die Bürgerinitiative "Kaarster gegen Fluglärm" (KagF) fühlt sich bestätigt: "Der von uns beauftragte Gutachter kommt zu dem Ergebnis, dass kein Bedarf für die Erweiterung des Düsseldorfer Flughafens besteht", sagt der KagF-Vorsitzende Werner Kindsmüller.

Im Frühjahr hatte die Kaarster Initiative das Bedarfsgutachten beim Finanzwirtschaftler Friedrich Thießen von der TU Chemnitz in Auftrag gegeben. Es ging der Frage nach, ob eine Erweiterung verkehrspolitisch notwendig ist. Die Ergebnisse liegen seit einigen Tagen vor.

"Professor Thießen kommt zu dem Ergebnis, dass ein entsprechender Bedarf für die Erweiterung des Düsseldorfer Flughafens nicht besteht", so Kindsmüller. Der Experte weise darauf hin, dass selbst die vom Flughafen Düsseldorf beauftragten Gutachter zu dem Ergebnis kommen, dass die vorhandenen Kapazitäten an den Flughäfen in Nordrhein-Westfalen insgesamt ausreichen, um die steigende Nachfrage bis 2030 zu befriedigen. "Kurz: Der Flughafen braucht keine Erweiterung, um den Bedarf der Region zu decken. Der Nachweis einer Nachfrage nach zusätzlichen Flügen ist für die Entscheidung, ob die beantragte Kapazitätserweiterung genehmigungsfähig ist, von entscheidender Bedeutung", so Kindsmüller.

Die Steigerung der Starts und Landungen in Düsseldorf würde vielmehr die Standorte der übrigen Flughäfen im Land schwächen. "Der zusätzliche Kapazitätsbedarf ergibt sich nur dadurch, dass der Flughafen Düsseldorf von den Regionalflughäfen in NRW und in den Niederlanden Fluggäste abwerben will. Rein betriebswirtschaftliche Interessen des Flughafens Düsseldorf, die Gewinne zu Lasten anderer Flughäfen in NRW zu steigern, können aber kein Grund sein, eine Genehmigung zu erteilen", so Kindsmüller weiter. Eine Erweiterung in Düsseldorf würde die Regionalflughäfen in existenzielle Not bringen. Viele Reisende in NRW hätten dann nur noch die Wahl zwischen Düsseldorf und Köln/Bonn. Darauf weise der Flughafen Düsseldorf selbst in seinem Antrag hin.

Der Verein hat das Gutachten nun an die Bezirksregierung weitergeleitet und in das Planfeststellungsverfahren eingeführt. "Für den 13. Februar ist in der Düsseldorfer Messe ein Erörterungsverfahren geplant. Dort wird der Flughafen auch zu unserem Gutachten detailliert Stellung beziehen müssen", so Kindsmüller.

Der Flughafen Düsseldorf hatte im Februar vergangenen Jahres einen Antrag auf Planfeststellung mit einer Änderung der Betriebsgenehmigung beim zuständigen Ministerium eingereicht. Über den Antrag des Flughafens Düsseldorf wird der nordrhein-westfälische Verkehrsminister voraussichtlich im kommenden Jahr entscheiden.

(dagi)
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