Kaarst Herbstausstellung präsentiert Ungewohntes

Kaarst · Die Herbstausstellung der Kaarster Künstler ist eigentlich eine Winterausstellung - sie wurde jetzt eröffnet und endet mit der Finissage am 15. Januar 2017. Der Besuch ist absolut empfehlenswert vor allem für diejenigen, denen die heimische Kunstszene am Herzen liegt. Und langweilig wird es garantiert nicht. Zwar ist Milo Milanjovic der Einzige, der zum ersten Mal dabei ist. Aber etliche Kaarster Künstler präsentieren Arbeiten, die man so von ihnen nicht gewohnt ist.

 Auchkleine Skulpturen sind bei der Herbstausstellung zu sehen. Foto: lber

Auchkleine Skulpturen sind bei der Herbstausstellung zu sehen. Foto: lber

Foto: Berns Lothar

Was man nicht sieht: Im Kulturamt waren 30 Bewerbungen eingegangen, davon wurden fünf Künstler ausjuriert. Von den drei Neubewerbern schaffte es nur Milo Milanovic. 26 Künstler stellen 60 Werke aus. Was auffällt: Die ungewöhnlich vielen kleinen Formate. Der zur Verfügung stehende Ausstellungsraum wurde nicht ganz ausgenutzt.

Was neu ist in diesem Jahr: Alle beteiligten Künstler stellen im Eingangsbereich kleine Bilder aus, die für vergleichsweise kleines Geld zu haben sind. Da hängt zum Beispiel eine charakteristische Niederrhein-Impression mit Lokal-Kolorit - die Brauns-Mühle im für die Region so typischen Nebel - von Hans-Walter Gerresheim. Erstaunlich, dass Malerei nicht den Raum einnimmt wie sonst auf großen Gemeinschaftsausstellungen. Petra Groh etwa zeigt diesmal keine abstrakte Malerei, sondern kleine Skulpturen wie das an eine stark vereinfachte Wirbelsäule erinnernde Gipsobjekt mit dem Titel "Im Niveau flexibel". Maria Höveler ist mit witzigen Linolschnitten vertreten, bei denen der Baum im Mittelpunkt steht. Erika Jörgenshaus ist sich dagegen treu geblieben: "Tante Berta" erzählt von einer leicht schrägen, aber auf jeden Fall temperamentvollen und lebenslustigen Frau. Die Arbeit "Metamorphose" kann der Kenner der Kaarster Kunstszene problemlos Ute Kreutzer-Danstedt zuordnen, ungewohnt ist lediglich das kleine Format. Auch die Formensprache und die Farbwahl bei Bettina Post wirkt vertraut, nur handelt es sich jetzt nicht mehr um Pflanzen-Ausschnitte, sondern um Bäume - Bäume am Rhein.

Fotografie ist stark vertreten: Gerlind Engelskirchen zeigt Wüsten-Impressionen, Antonia Dombrowsky haucht Beton Posie ein. Die Mischtechniken und Collagen von Milo Milanjovic fordern die intensive Auseinandersetzungen, verraten dann aber einiges über die Metropolen Oslo und Belgrad.

(barni)
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